Ben und der „Nussknacker“-Fisch
6. März 2022Das „natur musée“ hat rund 30.000 versteinerte Tiere in seiner Sammlung.
Beim Besuch des Piwitsch-Teams in der Fossilien-Sammlung des „natur musée“ zeigt Ben Thuy einen riesigen versteinerten Fisch. Ben Thuy ist Paläontologe, also ein Experte für Leben aus der Vergangenheit, bevor es Menschen gab. Er erforscht zum Beispiel Dinosaurier. „Nussknacker“ nennt er den Fisch mit den großen Schuppen, der vor vielen Millionen Jahren gelebt hat. Der Name passt, denn der Fisch konnte mit seinen scharfen Zähnen sehr fest zubeißen.
Nachdem der Fisch starb, wurde er von Sand und Schlamm bedeckt. Der Sand und der Schlamm haben die harten Teile des Körpers des Fisches konserviert. Lange lag er verborgen auf dem Grund des Meeres, und zwar gar nicht weit entfernt von dem Ort, wo heute das Museum ist. Das Meer war nämlich in der Urzeit dort, wo der Süden Luxemburgs heute ist! Im Lauf der Zeit zog sich das Meer zurück und aus dem Schlamm mit dem Fisch wurde ein Felsen. Millionen Jahre danach grub ein Bagger den Felsen zufällig aus. So entdeckten die Menschen den versteinerten Fisch und brachten ihn ins „natur musée“. Dort bohrten die Paläontologinnen und Paläontologen das Gestein rund um den Fisch weg und untersuchten ihn ganz genau, um bestimmen zu können, um welchen Fisch es sich handelt. Wie Ben Thuy erklärt, muss man dazu sehr viel im Internet und in Büchern nach ähnlichen Fossilien suchen, oder auch bei Spezialisten und Spezialistinnen von versteinerten Fischen nachfragen. Die wissen dann auch vielleicht, wann das Tier gelebt hat. Man kann übrigens auch herausfinden, wie alt der Stein ist, in dem der Fisch steckt.
Jeder Mensch, der Fossilien erforscht, hat eine Tierart, die er besonders interessant findet und die er ganz gründlich studiert. Ben Thuy ist Spezialist für versteinerte Schlangensterne. Schlangensterne ähneln Seesternen, nur dass sie Arme haben, die aussehen wie Schlangen. Es gibt sie auch heute noch in den Meeren. Ben hat einmal das Fossil eines winzigen Schlangensterns gefunden und es sich unter dem Mikroskop angesehen. Er erzählt, wie schön er ihn fand und wie er beschloss, sich gründlich mit diesen Tieren zu befassen.
Diese Tiere sind auch noch nicht viel erforscht. „Es ist, wie wenn man eine Schatztruhe aufmacht“, sagt der Paläontologe.
Ben koordiniert das Team der Paläontologie-Abteilung des „natur musée“ und ist zuständig für die Fossilien-Sammlung des Museums. Wie Ben erzählt, werden versteinerte Tiere oft von Menschen gefunden, die keine Paläontologinnen und Paläontologen sind. Oft geben sie dem „natur musée“ dann Bescheid. Kleine Fossilien können direkt von der Person, die sie gefunden hat, vorbeigebracht werden. Für große Fossilien kommen die Paläontologen an Ort und Stelle. Sie schauen sich den Fund erst einmal an. Dann überlegen sie, wie man das Fossil abtransportieren kann, ohne es kaputt zu machen.
30.000 Fossilien zählt die Sammlung des „natur musée“ derzeit. Alle stammen aus Luxemburg und den Gegenden rund um Luxemburg in Frankreich, Deutschland und Belgien. Die meisten kommen aus dem Süden des Landes, der vor langer Zeit unter dem Meer lag. Im Ösling gibt es weniger Fossilien, denn damals waren dort hohe Berge.
Im Meer der Ungeheuer
Noch bis zum 29. Mai kannst du dir die tolle Ausstellung „Lost Ocean“ im „natur musée“ anschauen. Zwei Jahre lang hat das Team um Ben Thuy daran gearbeitet. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen zeigen, wie es im Meer vor 183 Millionen Jahren ausgesehen hat. Einer der gruseligsten Jäger war damals der Plesiosaurier. Seine spitzen Zähne, die nach vorne zeigen, klappte er über Fischen und anderen Tieren zusammen wie eine Falle.
Ein Monster aus der Antarktis
Am spannendsten findet Ben Thuy den Cryolophosaurus. Dieser Dinosaurier war so lang wie ein Bus und so schwer wie ein Auto. Er hatte fürchterlich lange Zähne und einen vorstehenden Knochen auf dem Kopf. Die Haut darüber scheint rot gefärbt gewesen zu sein. Vor 190 Millionen Jahren lebte er in der Antarktis. Dieser Kontinent war damals nicht wie heute zugefroren und es lebten viele Tiere dort. Aber wie heute auch war es damals im Winter lange dunkel in der Antarktis. Ben fragt sich zum Beispiel, wie die Tiere dort leben konnten, wenn es so lange Nacht war.
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