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COP29 – Wie soll es mit dem Klimawandel weitergehen?

27. November 2024

Der Klimawandel ist ein globales Problem und eines, dessen sich die meisten Menschen mittlerweile bewusst sind. Sie wissen, dass sie nicht mehr so viel Müll produzieren dürfen, dass sie erneuerbare Energien nutzen und besser auf die Umwelt achten sollen. Das ist alles nicht neu. Aber Politikerinnen und Politiker müssen Lösungen finden, die nicht nur gut sind für ihr eigenes Land, sondern für die ganze Welt. Nur wenn die Länder zusammenarbeiten, wirken ihre Ideen. Aus diesem Grund gibt es seit vielen Jahren die UN-Weltklimakonferenz. Die COP29 ging nach zwei Wochen Verhandlungen am vergangenen Sonntag zu Ende. Aber wer diskutierte da eigentlich? Und worüber genau?

Warum gibt es die Weltklimakonferenz?

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen schlagen schon lange Alarm. Vor über 40 Jahren haben sie bereits festgestellt, dass dringend etwas unternommen werden muss, um das Klima zu retten. Das größte Problem: die Erde erwärmt sich. Grund dafür sind die CO₂-Gase. Politikerinnen und Politiker müssen also aktiv werden. Sie müssen Gesetze beschließen, die dem Klima helfen. Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen alle Menschen auf der Erde. Daher reicht es nicht, die Probleme national, also nur im eigenen Land zu diskutieren. Seit 1995 gibt es die UN-Weltklimakonferenz. Diese wird auch COP genannt.

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Wer diskutiert bei der COP?

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Die Klimakonferenz wird jedes Jahr in einer anderen Stadt organisiert. Dieses Jahr wurde in Baku in Aserbaidschan beraten. Alle Staaten, die Mitglieder der UN sind, nahmen teil. Die UN ist ein Zusammenschluss von Ländern, die zusammenarbeiten, um große und wichtige Probleme zu bekämpfen, etwa Armut, Krieg – oder den Klimawandel. Fast alle Staaten der Welt machen bei der UN mit. Jedes Land schickt Vertreterinnen und Vertreter zur COP. Das können Politikerinnen und Politiker sein, Menschen aus der Wissenschaft, der Industrie und den Medien, aber auch aus NGOs, also Nichtregierungsorganisationen. Diese Organisationen sind unabhängig von der Politik und helfen Menschen, Tieren und der Natur mit unterschiedlichen Projekten. Aber auch Aktivistinnen und Aktivisten sind mit dabei und fordern, dass noch mehr für den Klimawandel getan wird.

Was muss passieren?

Um die globale Erderwärmung aufzuhalten, müssen die CO₂-Abgase dringend reduziert werden. Allerdings führen die Diskussionen immer wieder zu heftigem Streit. Die große Frage lautet: Welches Land muss sich wie stark anstrengen? Erstens sind nicht alle Länder der Welt gleich stark vom Klimawandel betroffen. Zweitens sind nicht alle Länder gleich reich. Die Folgen des Klimawandels treffen oft die armen Länder der Welt noch härter als zum Beispiel die Länder in Europa. Die armen Länder fordern daher Hilfsgelder von den reichen Ländern. Damit wollen sie Ernteausfällen, aber auch dem Klimawandel allgemein entgegenwirken. Dürre und Überschwemmungen sorgen dafür, dass ganze Völker immer wieder ihre Heimat verlassen müssen. Die Menschen wollen sich besser schützen; vor extremer Hitze, extremem Regen, aber auch Taifunen, Tsunamis und anderen Umweltkatastrophen. Dieser Schutz kostet viel Geld.
Die Länder müssen sich am Ende der Konferenz darauf einigen, was sie in Zukunft machen wollen, um das Klima zu schützen und den Menschen zu helfen, die jetzt schon unter dem Klimawandel leiden. Ihre Beschlüsse werden in einer Abschlusserklärung festgehalten.

Die Erderwärmung nimmt zu.
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Abschlusserklärung – sind jetzt alle zufrieden?

Am Ende der Konferenz wurde in einer Abschlusserklärung aufgeschrieben, auf welche Maßnahmen sich die Länder geeinigt haben. Nicht alle sind zufrieden. Die ärmeren Länder beklagen, dass sie nicht genügend finanzielle Unterstützung erhalten. Die Hilfsgelder werden von 100 auf 300 Milliarden Euro erhöht. Das klingt nach sehr viel Geld. Betroffene Länder kritisieren allerdings, dass dies auf keinen Fall ausreichen wird. Eine Vertreterin aus Nigeria (Afrika) sprach von einem „Witz“ und einer „Beleidigung“. Umweltorganisationen in Luxemburg zeigen sich ebenfalls enttäuscht über die Ergebnisse und kritisieren, dass die reichen Länder nicht genug helfen wollen.

Klimahilfe mit viel Kritik!

Dem Klimawandel können die Menschen nur entgegenwirken, wenn sie auf der ganzen Welt zusammenarbeiten. Es braucht die Anstrengung aller Länder. Es ist also gut, dass gemeinsame Ziele vereinbart werden und dass arme Länder finanzielle Hilfe bekommen. Allerdings gibt es immer wieder die Kritik, dass nicht genug passiert. Jedes Land hat andere Interessen; das macht die Verhandlungen so schwierig. Manche Länder verdienen viel Geld mit dem Verkauf von fossilen Brennstoffen (Öl, Benzin). Sie sind daher nicht so motiviert, wenn es darum geht, dass weniger Öl oder Gas verbraucht werden soll. Diese Länder halten z. B. erneuerbare Energien für nicht so wichtig. Die wichtigste Kritik ist aber, dass viele gute Ideen vorgestellt werden und trotzdem nicht genug passiert. Hohen Zielen müssen Taten folgen. Die Bereitschaft dazu ist aber nicht bei jedem Land gleich hoch.

Vertreterinnen und Vertreter der Länder bei der COP29
Nicht alle Länder sind glücklich mit der Abschlusserklärung.
Foto: Joshua A. Bickel/AP/dpa