Die Littering-Plage

3. Juli 2023

1.001 Tonnen Abfall landen jedes Jahr am Straßenrand. Muss das sein?

Mensch, ist das anstrengend! Noémie hat schon etliche Zigarettenstummel an der Straße gefunden. Wir sind in Saeul, im Westen Luxemburgs. Zusammen mit ihren Eltern und anderen Menschen aus Saeul nimmt Noémie an der „Grouss Botz“ teil, dem großen Frühjahrsputz, der in vielen Dörfern stattfindet. Überall in der Gemeinde wird Müll aufgehoben. Die Orte werden dadurch nicht nur schöner. Es werden auch Dinge beseitigt, die schädlich für die Natur und die Tiere sind.

Neben der vielbefahrenen Straße durch Saeul gab es viel Müll zu beseitigen. Foto: SCRIPT

Der Müll neben unseren Straßen wiegt soviel wie 167 Elefanten

In Saeul werden heute viele Säcke Müll voll: Plastik, Papier, Getränkedosen, aber auch Teile von Maschinen oder Autos, Styropor, Kaugummis und Glasscherben. Das Umweltministerium hat überprüfen lassen, wie viel Müll längs der Autobahnen und der Straßen liegt. Das Resultat: 216 Kilogramm Abfälle pro Kilometer Autobahn! Das ist ungefähr so viel wie das Gewicht von fünf Kindern in deinem Alter. Neben den Landstraßen wurden pro Kilometer 103 Kilogramm gefunden. Auch wenn das um die Hälfte weniger ist, ist es immer noch unglaublich viel.

Mit Greifzangen hoben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der „Grouss Botz“ in Saeul den Müll auf und steckten ihn in Säcke. Foto: SCRIPT

Rechnet man das Gewicht des Mülls neben allen Straßen Luxemburgs zusammen, kommt man auf 1.001 Tonnen. So viel wiegen 167 Elefanten! Diese Zahl hat die Fotografin Jessica Theis dazu gebracht, sich mit dem Thema „Abfall” zu beschäftigen. Warum werfen Menschen Dinge einfach in die Natur? Ist ihnen die Natur egal? Die Fotografin führte zahlreiche Gespräche mit Personen, die sich um die Beseitigung des Mülls kümmern, aber auch mit Forscherinnen und Forschern, die ergründen, was in unseren Gehirnen vorgeht, wenn wir Dinge wegwerfen.

Foto: SCRIPT

Kinder stellen ihre Lösungen vor

Jessica hat den Müll fotografiert und daraus eine Ausstellung gemacht, die auch andere Menschen dazu anregen soll, über ihr Verhalten nachzudenken. Das englische Wort „Littering“ bezeichnet das achtlose Wegwerfen von Abfällen auf öffentlichen Plätzen. Das Projekt 1001 Tonnen war im April auf der „Schoulfoire“ in den Hallen der Luxexpo auf Kirchberg zu sehen. De Piwitsch hat dort Kinder gefragt, was Müll in der Natur anrichten kann und wie sie das Problem des Littering lösen würden. Die Interviews kannst du dir hier ansehen.

Auf der Internetseite www.1001tonnen.lu findest du außerdem Informationen zur Wiederverwertung von Abfällen.

So lange braucht die Natur, um diese Dinge abzubauen

Zigarettenstummel sind eine echte Plage. Foto: SCRIPT

• Papiertaschentuch: 3 Monate bis 1 Jahr

• Zeitung: 1 bis 3 Jahre

• Zigarettenstummel: 1 bis 5 Jahre

• Kaugummi: 5 Jahre

• Getränkedose aus Aluminium: 10 bis 100 Jahre

• Plastikflasche: 100 bis 1.000 Jahre

• Glas: 4.000 Jahre

Die Abbaudauer hängt davon ab, wie die weggeworfenen Gegenstände genau zusammengesetzt sind und wie die Bedingungen dort sind, wo sie liegen. Wenn die Umgebung feucht ist, geht es vielleicht schneller. Manche Gegenstände beinhalten Schadstoffe, die im Boden versickern, wenn sie sich auflösen.

Diese Schadstoffe können dann in unser Trinkwasser gelangen und zu einer Gefahr für unsere Gesundheit werden.

Quelle: Umweltministerium

In Koerich haben Kinder Plakate gebastelt, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen, nichts in die Natur zu werfen. Für den meisten Müll gibt es Recycling-Tonnen. Foto: SCRIPT

Müll ist gefährlich für Tiere

Jedes Jahr sterben in Luxemburg Kühe und andere Tiere, weil sie Müll fressen, den sie im Gras nicht sehen oder riechen können. Müll aus Metall kann scharfe Kanten haben und den Magen der Tiere verletzen. Plastik kann Magen und Darm verstopfen. Das ist für die Tiere sehr schmerzvoll. Und lebensgefährlich! Man sollte auch aufpassen, dass Hunde ihre Häufchen nicht auf Weiden hinterlassen. Auch die können Kühe nämlich versehentlich fressen. In manchen Exkrementen von Hunden stecken Parasiten, die sich im Körper einer Kuh verbreiten und sie krank machen können. Das ist besonders gefährlich für trächtige Kühe, also Kühe, die ein Kalb erwarten.

Vor einigen Jahren machten Plakate auf die Gefahren des Mülls für Tiere aufmerksam. Foto: SCRIPT

Was du tun kannst

An erster Stelle solltest du aufpassen, was du selbst isst und welche Dinge du benutzt. Bevorzuge Waren ohne viel Plastikverpackung. Wirf auf keinen Fall etwas in die Natur, sondern nimm deine Abfälle stets mit nach Hause, um sie dort in die richtige Tonne zu werfen. Du siehst Müll herumliegen? Dann hebe ihn auf und wirf ihn in eine Mülltonne. Du kannst dich auch mit Freundinnen und Freunden zusammentun und eine Gruppe gründen. Warum nicht regelmäßig in eurer Gemeinde eine Putzaktion starten?

Sei doch kein Umweltmonster! Dieses Plakat steht in Göblingen. Foto: SCRIPT

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