Die Welt der Burgen
6. Juli 2022Legenden ranken sich um die Gründung der Festung Luxemburg. Die bekannteste unter ihnen ist die der Meerjungfrau Melusina. Der damalige Graf Siegfried hatte sie unter einer besonderen Bedingung geheiratet. Vor der Hochzeit hatte sie gefordert, dass an einem Tag der Woche niemand das Recht habe, sie zu sehen. Nach einigen Jahren begann die Eifersucht an Siegfried zu nagen; eines Tages blickte er durchs Schlüsselloch … und erblickte seine Melusina mit einem Fischschwanz! Er hatte eine Nixe geheiratet. Von der Entdeckung überrascht, stieß er einen Schrei aus, der Melusina verriet, dass ihr Geheimnis entdeckt war. Sie sprang aus dem Fenster auf die Bockfelsen und verschwand mit einem Donnerschlag.
Magische Burgen gibt es übers ganze Land verteilt, und ihr könnt sie das ganze Jahr über besuchen. De Piwitsch stellt ein paar vor.
Kasematten
Seit Anfang Juni sind die Tunnel in den Festungsmauern Luxemburgs renoviert.
Highlight Klang-Installation
Die Petruss-Kasematten erstrahlen in neuem Glanz. Es wurden Lichtspiele und Sound-Effekte installiert.
Eintritt und Preise:
Erwachsene: 15 €; Studierende und Senioren: 12 €; Kinder (4-12 Jahre): 7,50 €. Gratis-Eintritt für Kinder unter vier Jahren. Eintrittskarten: über das Informationsbüro der Stadt (LCTO) sowie über: www.luxembourg-city.com
Achtung: Die Aufenthaltsdauer in den Kasematten beträgt höchstens 45 Minuten. Zur Erkundung der Kasematten sollte man angemessene Schuhe und Kleidung tragen!
Bourscheid
Mit ihrer Dreiecksform und einer Ringmauer mit elf Türmen liegt die Burg Bourscheid 150m über dem Fluss Sauer. Sie liegt im Ösling und ist die größte Burg Luxemburgs!
Besonders eindrucksvoll wirkt sie bei abendlicher Beleuchtung.
Öffnungszeiten:
Im Frühjahr ist sie vom 1. April bis 15. Oktober von 9:30 bis 18:00 Uhr geöffnet. Im Herbst ist die Burg vom 16. Oktober bis zum 31. März von 11:00 bis 16:00 geöffnet.
Eintritt:
Erwachsene: 7€; Senioren (+65): 5 €; Studierende (13-25): 5 €; Kinder von 6-12 Jahren zahlen 4 €. Kleinkinder von 0-5 Jahren: Eintritt gratis. Audio-Tour (2 €) auf Anfrage.
Weitere Informationen über die Webseite: www.castle-bourscheid.lu
Befort
Gleich zwei Schlösser kann man in Befort inmitten der Natur besichtigen. Nahe dem idyllischen Schlossweiher erhebt sich die beeindruckende Mittelalterburg. Sie entstand zwischen 1050 und 1650. Nach großen Instandsetzungsarbeiten wurden die imposanten Ruinen 1932 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und gelten heute als historisches Monument.
Wer um die Ecke geht, entdeckt das Renaissance-Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Seine bemerkenswerte Innenausstattung zeugt vom Zauber der Vergangenheit. Das Schloss kann man nur mit Führung besichtigen.
Eintritt und Preise:
Geführte Besichtigungen: April bis November von Donnerstag bis Sonntag um 11:00 und 16:00 Uhr; Ganzjährig Führungen auf Anfrage; Geschlossen: 24.-26. Dezember, 1. Januar, die zweite Woche Januar bis Karneval.
Infos auf: www.beaufortcastles.com
Koerich
Das Schloss Koerich liegt eingebettet in das kleine Tal des Goeblinger Baches und ist ein typisches Flachlandschloss. Mit seinem Wehrturm und seinen quadratförmig angeordneten Außenmauern bildet es mit der Barockkirche und den alten Häusern Koerichs eine schöne Einheit.
Eintritt und Preise:
Das Schloss ist das ganze Jahr über (von Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 18:00 Uhr) geöffnet, außer wenn Konzerte, Kinoabende oder das Mittelalterfest „Tempus
Mediaevale“ stattfinden (www.tempus.lu). Der Eintritt ist gratis. Das nächste Mittelalterfest ist für den 17. und 18. September 2022 geplant. Das Gelände ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet. In der Umgebung gibt es zahlreiche Wanderwege und eine römische Villa (in Goeblingen).
Kontakt (über die Käercher Schlassfrënn): E-Mail: ksf@vo.lu – Webseite: www.ksf.lu
Esch-Sauer
Die Ursprünge der Burg im Kanton Wiltz reichen ins Jahr 774 zurück. Die Burgfundamente stammen aus dem Jahr 927. Heute sind nur noch die Ruinen der einstigen Herrschaft von Esch-Sauer sichtbar. Die Burgruine ist das ganze Jahr über frei zugänglich.
Infos:
Naturpark Öewersauer
Tel.: +352 89 93 31 – 1
E-Mail: info@naturpark-sure.lu
Weitere Infos unter: www.naturpark-sure.lu
Larochette / Fels
Die ersten Gebäude stammen aus dem 11. Jahrhundert und befinden sich auf einer Landzunge aus Luxemburger Sandstein. Sie überragen das Tal der Weißen Ernz, einem Nebenfluss der Sauer. Ein Brand im Jahr 1565 ließ alle Gebäude auf dem Gelände zu Ruinen werden. Das Haus der Familie Créhange ist das einzige, das in den 1980er Jahren vollständig restauriert wurde.
Infos:
E-Mail: info@visitlarochette.lu
Webseite: www.chateaularochette.lu
Vianden
Das vom 11. bis 14. Jahrhundert auf den Fundamenten eines römischen Kastells erbaute Schloss Vianden im Nordosten des Landes ist eine der schönsten Ritterburgen aus der romanischen und gotischen Zeit in ganz Europa.
Öffnungszeiten: Das Schloss ist von November bis
Februar von 10:00 bis 16:00 Uhr, im März und Oktober von 10:00 bis 17:00 und vom 1. April bis 30. September von 10:00 bis 18:00 geöffnet.
Eintritt: Erwachsene: 10 €, Studierende: 5 €, Kinder von 6-12 Jahre bezahlen 2,50 €. Bei einer Gruppe ab 15 Personen oder einer geführten Besichtigung liegt der Kindertarif bei 2 € pro Kind. Ein Audioguide ist für 2 € an der Kasse erhältlich, auch fürs Handy. Anmeldung für Führungen per Mail, unter: caisse@castle-vianden.lu
Das Mittelalterfest in Vianden
Die Welt der Ritter könnt ihr auf Mittelalterfestivals hautnah erleben – das bekannteste findet beim Schloss Vianden statt.
Das Fest ist ein jährliches Highlight auf Burg
Vianden. Ritterlager, Feuer- und Kampfshows, Gaukler, Minnesänger, Kalligraphie und Greifvogelvorführung füllen die Burg mit Leben. Neben Ritterkämpfen und temperamentvoller Musik lockt ein Mittelaltermarkt mit Handwerkern und allerlei gastronomischen Spezialitäten.
In diesem Jahr findet das Mittelalterfest vom 30. Juli bis 7. August 2022 statt.
Weitere Informationen unter: www.castle-vianden.lu
Useldingen
Die ersten bekannten Besitzer waren Theobald von Useldingen und seine Frau Azeka. Mitte des 13. Jahrhunderts starb ihre Dynastie aus. Johann von Rodemacher wurde 1415 neuer Burgherr, seine Familie verlor die Burg jedoch in einem Krieg. Burg und Kapelle erlitten schwere Schäden. In der Folge zerfiel die Burg. Sie wurde im 20. Jahrhundert liebevoll restauriert.
Motiv-Weg zum Tasten für Menschen, die nicht so gut sehen …
Rund um das Schloss sowie im Turmbereich der Burg wurde unter der Schirmherrschaft der UNESCO ein Kulturweg für Menschen mit Seh-Einschränkungen geschaffen.
An 16 verschiedenen Stationen werden die historischen Schätze rund um die Burg Useldingen vorgestellt. Der Weg ist so angelegt, dass Menschen, die nicht so gut sehen können, die Möglichkeit haben, die Schloss-Geschichte zu ertasten, zu hören und zu riechen.
Auf diesem Motiv-Weg, der voll in den Burgkomplex integriert ist, werden auch Tierarten aus der Gegend vorgestellt. Es gibt einen „Kräutergarten“, der allen Besuchenden erlaubt, verschiedene Pflanzen und Kräuter mit allen Sinnen zu entdecken.
Schatzsuche für Kinder mit Familien
Wo ist der Schatz des Schimmelreiters? Eine Schatzsuche für Familien mit Kindern ab 6 Jahren. Hinweise der Useldinger Burg führen zu Rätseln, die es zu lösen gilt. Ziel ist es, den Schatz des Schimmelreiters zu finden und zu öffnen! Treffpunkt am 07.09. von 13.00-17.00
Wo: Burg Useldingen
Preis: 5€ pro Person (Barzahlung vor Ort)
Anmeldung erforderlich per Mail unter: info@visitguttland.lu Weitere Infos unter: www.visitguttland.lu
Weitere Informationen über die Webseite:
www.useldeng.lu – Rubrik „Tourisme et loisirs“
Wusstest du, was diese Wörter rund um Burgen bedeuten?
Bergfried
Der Ausdruck (volkstümlich auch Burgfried) bezeichnet den unbewohnten Hauptturm (Wehrturm) einer mittelalterlichen Burg. Seit dem 12. Jahrhundert wurden viele Burgen in Mitteleuropa mit einem solchen Turm ausgestattet.
Burggraben
Dies ist ein Graben vor einer mittelalterlichen Burg, der die Annäherung an die Burg verhindert. Der künstlich angelegte Graben kann das Burgareal vollständig umschließen oder teilweise an besonders gefährdeten Stellen von der Umgebung abriegeln. Durch den Graben wurden Angreifer daran gehindert, unmittelbar an das Tor oder die Mauer zu
gelangen.
Pechnase
Als Pechnase bezeichnet man einen kleinen, nach unten offenen Vorbau am Tor und an der Ringmauer mittelalterlicher Burgen zum Ausgießen von siedendem Pech über die Angreifer.
Minnesänger
Als Minnesang bezeichnet man Lieder und Gedichte aus dem Mittelalter, in denen es um die „Minne“, die Liebe, geht. Die ersten Minnelieder entstanden um 1160 in Deutschland und vor allem auch in Österreich. Sänger zogen von Burg zu Burg und trugen diese Lieder dort vor.
Sandstein
Sandstein ist ein Gestein mit einem Anteil von mindestens der Hälfte (50 Prozent) Sandkörnern. Diese bestehen aus verschiedenen Mineralien, meistens jedoch aus Quarz.
Kennt Ihr Till Eulenspiegel?
Jeder kennt die Streiche der berühmten Figur aus den Geschichten von Hermann Bote, die 1510 in Buchform erschienen. Immer wieder spielt der Schelm mit dem losen Mundwerk seinen Mitmenschen böse Streiche.
Die Figur wird oft als Narr mit Eule, Spiegel und Narrenkappe dargestellt. Es gab diesen Mann offenbar wirklich! Um 1300 soll er in Deutschland geboren worden sein. Seine Mitmenschen ärgerte er so sehr, dass man sich noch lange an ihn erinnerte.
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