Eine Erfindung made in Luxembourg
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Kennst du das Gebäude Burj Khalifa in Dubai? Es ist 828 Meter hoch, hat 160 bewohnbare Etagen, 57 Aufzüge und eine Fläche von 310.000 Quadratmetern. Das entspricht mehr als 43 Fußballfeldern.
Der Burj Khalifa sieht von außen aus wie eine spiralförmige, silberne Rakete. Dieser Eindruck entsteht durch mehrere Kilometer Glas an der Fassade. Dieses Glas wurde eigens für das höchste Gebäude der Welt entwickelt. In Luxemburg!
Der Ort dieser Erfindung ist Bascharage. Genauer, die Firma Guardian Luxguard S.A. Natürlich hat diese Firma nicht das Glas erfunden. Man hat dort vielmehr ein spezielles Glas entwickelt, das der besonderen Höhe und der Temperatur des riesigen Turms angepasst ist. Dieses Glas filtert außerdem die UV-Strahlung und kann einer Windstärke von bis zu 250 Kilometern pro Stunde standhalten.
Erfinder aus Luxemburg
Ein berühmter Erfinder aus Luxemburg war Hugo Gernsback. 1906 erfand er einen kabellosen Telegrafen, aus dem später das Walkie-Talkie entwickelt wurde. Da lebte Gernsback allerdings schon in den USA. Auf ihn geht außerdem der Begriff „Science Fiction“ zurück, den er für eine seiner vielen Zeitschriften erfand.
Auch Henri Tudor hinterließ mit seiner Erfindung einen bleibenden Eindruck: Er erfand eine Bleibatterie — und somit den weltweit ersten Akkumulator. Das ist ein Gerät, das elektrische Energie speichert und wieder abgeben kann. Akkus – wie sie heute kurz genannt werden – sind aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken.
Was ist eigentlich eine Erfindung?
Eine Erfindung ist ein Gerät oder eine Sache, mit dem oder der man etwas besser, einfacher oder anders machen kann als bisher. Viele Gegenstände aus dem Alltag waren nicht einfach immer da, sondern wurden vor gar nicht so langer Zeit erst erfunden: das Auto, der Staubsauger, der Taschenrechner … Wenn eine Erfindung gerade gemacht wurde, wird sie oft als Sensation wahrgenommen. Der Erfinder lässt sich seine Idee und das Gerät dann patentieren: Er sichert sich offiziell ab, damit niemand anderes behauptet, es wäre seine Idee gewesen. Dabei geht es auch darum, wer für die Erfindung Geld bekommt.
Wer kann etwas erfinden?
Jeder kann in seinem Leben erfinderisch sein. Manchmal grübelt man über ein Problem, zum Beispiel: Wie stelle ich es an, dass ich einen Text nur einmal schreiben muss, ihn aber vielfach drucken kann? Vor dem Zeitalter der Computer und Drucker mussten dafür bewegliche Buchstaben, so genannte Lettern, in der richtigen Reihenfolge in einen Setzkasten gelegt werden. Die Lettern konnten dann mit Tinte auf mehrere Blatt Papier gedruckt werden. Dieses Kopierprinzip heißt nach seinem Erfinder Johannes Gutenberg der „Gutenbergsche Buchdruck“. Diese Erfindung im 15. Jahrhundert war revolutionär, da Texte jetzt viel schneller gedruckt werden konnten als zuvor, als sie entweder von Hand abgeschrieben oder zum Druck in große Holzplatten geritzt wurden.
Gute Erfindungen erleichtern den Menschen das Leben: die Waschmaschine, die Nähmaschine, die Armbanduhr, das Internet … All diese Dinge sorgen dafür, dass wir heute alltägliche Arbeiten schneller und einfacher verrichten können.
Eine bahnbrechende Erfindung über Umwege: der Frequenzsprung
Eine Erfindung , die s ehr groß e Veränderungen mit sich brachte, wurde von der Schauspielerin Hedy Lamarr gemacht: Die Schauspielerin, die eigentlich Hedwig Kiesler hieß, machte sich Gedanken darüber, wie 16 mechanische Klaviere synchronisiert werden könnten. Diese Frage stellte sie sich mit dem Komponisten Georges Antheil für den Film Ballet Mécanique. Am 10. Juni 1941 meldete sie zusammen mit dem Komponisten in den USA das Patent für ein „Secret Communication System“ an. Die Erfindung hatte zum Ziel, eine geheime Kommunikation herzustellen, die einfach und zuverlässig ist, und die man trotzdem nicht einfach entdecken oder entschlüsseln kann.
Dieses System ging unter der Bezeichnung des „Frequenzsprungverfahrens“ in die Geschichte ein. Es bereitete den Weg für die moderne Telekommunikation. GPS, WLAN, Bluetooth und Smartphones würden ohne dieses Prinzip von Hedy Lamarr und Georges Antheil nicht — oder nicht so störungsfrei — funktionieren.
Von Smartphones wusste Hedy Lamarr natürlich noch nichts. Die Bedeutung ihrer Erfindungen für die Zukunft können Erfinder und Erfinderinnen oft nicht genau vorhersehen!
Was, wenn ich etwas erfunden habe?
In Luxemburg kann man seine Erfindung beim „Office de la propriété intellectuelle“ anmelden. Dort wird geprüft, ob die Erfindung wirklich neu ist und patentiert werden kann. Dann erhält der Erfinder oder die Erfinderin das Recht, die Erfindung exklusiv zu verkaufen.
Im Gegensatz zu einer Erfindung kann man eine Entdeckung nicht patentieren lassen. Wenn man zum Beispiel einen neuen Himmelskörper oder eine neue Tierart entdeckt, kann man sich die nicht patentieren lassen.