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In Los Angeles brennt es – schon wieder!

15. Januar 2025

Am 7. Januar 2025 brachen in Los Angeles im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien schwere Brände aus. Seither ist eine riesige Fläche zerstört worden, schon über 15000 Hektar. Das entspricht einer Fläche von über 21000 Fußballfeldern! Die Gefahr ist aber nicht vorbei. Die Feuerwehr kämpft weiter gegen das Feuer.

Feuerwehrmänner im Einsatz
Die Einsatzkräfte sind ununterbrochen im Einsatz. Foto: dpa / Stephen Lam, San Francisco Chronicle

Gegen das Feuer anzukommen, ist äußerst schwierig. Es brennt nämlich nicht nur an einer Stelle, sondern in mehreren Stadtteilen. Am Anfang waren 250 Feuerwehrleute im Einsatz. Mittlerweile sind es über 14000, und auch das reicht nicht aus. Die Länder Kanada und Mexiko haben Teams in die USA geschickt, um zu helfen. Auch europäische Länder haben ihre Hilfe angeboten. Unterstützung kommt zum Beispiel von 150 Feuerwehrleuten aus der Ukraine. Mehrere Hundert Insassen aus amerikanischen Gefängnissen wurden geschult, um beim Löschen der Brände zu helfen. Ausgewählt wurden Personen, die für kleine Verbrechen bestraft wurden. Diese Unterstützung ist sehr wichtig, da die Einsatzkräfte schon über eine Woche im Dauereinsatz und sehr, sehr müde sind.

Mindestens 12000 Gebäude, also Häuser, Schulen, Supermärkte und so weiter wurden komplett zerstört. Über 150 000 Menschen und ihre Tiere mussten ihre Häuser verlassen, um nicht vom Feuer überrascht zu werden. Dennoch gab es auch schon Tote und Verletzte. Auch der materielle Schaden ist sehr hoch. Denn neben den Häusern wurden auch die Stromleitungen und Wasserrohre beschädigt.

Die Ursachen

Wie es zu den Bränden kam, ist momentan noch nicht ganz klar. Zum einen sollen Menschen schuld sein. Es ist sogar von Brandstiftung die Rede. Das ist der Fall, wenn Feuer absichtlich gelegt wird. Es kann aber auch sein, dass eine umgestürzte Hochspannungsleitung ein Feuer verursacht hat. Dazu gab es in den letzten Tagen sehr starke Winde in der Region. Sie treiben die Funken in immer neue Gebiete. Das Feuer breitet sich dadurch schneller aus, als die Feuerwehr löschen kann.

Arbeiten am Stromnetz
Umgestürzte Hochspannungsleitungen können ein Feuer verursachen.
Foto: dpa / Stephen Lam, San Francisco Chronicle

Der Wiederaufbau

In Stadtteilen, in denen der Brand gelöscht werden konnte, wird bereits aufgeräumt. Alles wieder so aufzubauen, wie es vorher war, ist vermutlich unmöglich. Außerdem wird es Jahre dauern. Selbst wenn alle Feuer gelöscht sind, bleibt ein Problem. Der Rauch und Feinstaub in der Luft sind sehr ungesund. Die Luftqualität in L. A. ist derzeit sehr schlecht. Deshalb wurde der Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die Menschen werden aufgefordert, nicht vor die Tür zu gehen. Um alles zu reparieren und wiederherzustellen, wird viel Geld gebraucht. Bereits jetzt sprechen Behörden von der teuersten Naturkatastrophe in der Geschichte der USA.

Wie entstehen Waldbrände?

Im Sommer, wenn es sehr heiß ist und die Vegetation ausgetrocknet ist, steigt die Gefahr für Waldbrände. Durch den Klimawandel werden die Trockenperioden in manchen Regionen immer länger. Der Wald wird so noch anfälliger für Brände. In Kalifornien herrschen diesen Winter Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Geregnet hat es schon seit Monaten nicht mehr.

Nur selten sind Naturereignisse wie Blitzschläge Schuld an einem Waldbrand. Meistens ist der Mensch die Ursache. 2014 brach in Tirol in Österreich ein großes Feuer in den Bergen aus. Ein 18-Jähriger hatte im Sommer seinen Zigarettenstummel in den Wald geworfen. Erst nach Tagen brachte die Feuerwehr das Feuer unter Kontrolle, obwohl der junge Mann das Feuer selbst gemeldet hatte.

eine Zigarette in der Natur
Foto: Shutterstock / Rin Ingvarsdottir

Nicht nur Zigaretten sind gefährlich. Auch ein Lagerfeuer kann im Handumdrehen zum Waldbrand werden. Aber auch falsch parkende Autos können die Ursache sein. Beim Fahren erhitzt sich der Auspuff von Autos stark. Parkt man dann im Wald in der Nähe von trockenem Gras, kann dies ein Feuer auslösen.

Im Wald gibt es trockenes Holz, Gras, Laub, Zapfen, Nadeln und vieles mehr, was leicht brennt. Neben Ursache und Brennmaterial braucht das Feuer noch Sauerstoff. Davon gibt es draußen mehr als genug.

Trockenwarmes Klima wie in Kalifornien begünstigt Brände. Dort gibt es außerdem die sogenannten Santa-Ana-Winde.

Der große Feind: der Wind

Bei Bränden kommt die Feuerwehr zum Einsatz. Aktuelle Bilder aus Los Angeles zeigen, dass dort auch viele Löschflugzeuge unterwegs sind. Warum das so ist, erklärt Cédric Gantzer. Er arbeitet beim CGDIS und ist selbst freiwilliger Feuerwehrmann: „Der Einsatz von Löschflugzeugen kann mehrere Gründe haben. Wenn die Feuerwehr die Lage bei Bränden in der Natur nicht mehr kontrollieren kann, sind die Flugzeuge hilfreich. Aber auch wenn die Feuerwehrleute zu Fuß oder mit den Löschfahrzeugen nicht zu den Bränden vordringen können, kommen die Flugzeuge zum Einsatz. Ganz wichtig: Sie ersetzen nicht die Feuerwehr. Nach dem Abwurf von Löschwasser muss die Feuerwehr am Boden nachlöschen. Sie können nämlich viel präziser arbeiten und auch alles komplett löschen.“

Ist es zu windig, können Löschflugzeuge nicht eingesetzt werden. Das abgeworfene Wasser und das Löschmittel können sich dann nämlich nicht richtig verteilen. Es muss aber präzise gearbeitet werden. Auch rund um das Feuer wird Wasser abgeworfen. Das soll wie eine Grenze für das Feuer wirken. So konnte in Los Angeles zum Beispiel eine Wohnsiedlung vor den Flammen bewahrt werden.

Das Löschmittel besteht nicht nur aus Wasser. Beigemischte Chemikalien machen es dickflüssiger. So bleibt es besser an den Bäumen hängen. Diese Chemikalien sind nicht schädlich für den Wald. Damit Piloten von Löschflugzeugen schnell erkennen, wo bereits Löschwasser abgeworfen wurde, wird das Löschwasser rot gefärbt. Die rote Farbe kann man im Grün der Pflanzen besonders gut sehen.

Kritik an den Löscharbeiten in Kalifornien

roter Hydrant
Foto: Shutterstock / KUSHEI

Im Rahmen der Löscharbeiten wurde auch viel Kritik geäußert. In Los Angeles wurden in den vergangenen Jahren Feuerwachen geschlossen. Es fehlt an Personal. Und das in einem Bundesstaat, der immer wieder von Waldbränden betroffen ist! Auch das Hydranten-System, also Rohre, aus denen die Feuerwehr das Wasser nimmt, ist veraltet. Es müsste dringend erneuert werden. Durch fehlenden Druck kommt irgendwann kein Wasser mehr. Auch die Wasserreserven sind so gut wie aufgebraucht. Los Angeles liegt zwar am Meer, aber salziges Meerwasser kann zum Löschen nicht verwendet werden. Der Grund: Salz greift Metall an und kann wichtige Geräte kaputtmachen – zum Beispiel in Löschflugzeugen oder Feuerlöschpumpen. Außerdem leitet Salzwasser Strom besser als normales Wasser. Das macht den Einsatz bei Bränden zu gefährlich.

Warum brennt es in Kalifornien immer wieder?

Immer wieder brechen in Kalifornien Brände aus. Das ist kein Zufall. Cédric Gantzer erklärt: „Es gibt Regionen auf der Welt, wo ein anderes Klima herrscht. Es regnet wenig und manchmal sehr lange überhaupt nicht. Wälder werden extrem trocken und anfällig für Brände. Daher ist es besonders dann wichtig, keine Feuer in der Natur anzuzünden.“ Aber auch in Luxemburg gibt es trockene Phasen. „Wir erleben auch immer wieder Brände in Wäldern. Diese breiten sich aber nicht so weit aus. Erstens sind die Wälder nicht so groß und zweitens werden sie besser gepflegt“, betont der Experte. Und er fügt hinzu: „Lagerfeuer dürfen übrigens nur auf ausgewiesenen Plätzen angezündet werden!“