Kreislaufwirtschaft: Genug weggeworfen!
14. November 2024Vielleicht hast du das Wort „Kreislaufwirtschaft“ schon einmal gehört. Was läuft da im Kreis? Lies hier, warum dieser Begriff in den nächsten Jahren immer wichtiger werden wird und warum er jeden etwas angeht.
Seit vielen Jahren funktioniert die Produktion von Waren so: Dinge werden hergestellt, dann benutzt und schließlich weggeworfen. Das nennt man lineare Wirtschaft. Stell dir vor, du hast ein Spielzeug, das du nur kurze Zeit benutzt und das dann kaputtgeht. Du wirfst es weg und spielst mit anderen Spielsachen oder kaufst ein neues. Viele Menschen machen das so. Statt kaputte Dinge zu reparieren, kaufen sie lieber ein
neues Modell. Doch auf Dauer kann das für den Planeten nicht gut ausgehen. Überall auf der Welt wachsen die Müllberge. An manchen Orten wissen die Menschen jetzt schon nicht mehr, wohin mit dem Müll.
Rohstoffe sind die Materialien, die der Mensch aus der Natur holt und dann verwendet, um etwas Neues herzustellen. Das können zum Beispiel Holz, Steine, Metalle oder Öl sein.
Außerdem wird ein großer Teil des Abfalls einfach verbrannt. Dadurch entstehen giftige Abgase und Reststoffe. Wenn die Menschheit so weitermacht wie bisher, braucht sie im Jahr 2050 eigentlich drei Planeten, um alle Rohstoffe zu bekommen, die dann gebraucht werden. Es gibt aber leider keine Ersatzplaneten. Wir haben nur diese eine Erde.
Statt immer alles neu zu produzieren ist es klüger, die Rohstoffe im Kreislauf zu halten. Das ist die Idee der Kreislaufwirtschaft. Wenn sie richtig umgesetzt wird, führt diese Idee zu weniger Abfall und schont die Umwelt. Worum geht es?
Dinge sollen so hergestellt werden, dass nicht zu viel neues Material verbraucht wird. Anschließend sollen
sie so lange wie möglich überleben. Anstatt Dinge wegzuwerfen, kann man sie oft reparieren. Manche Gegenstände müssen nicht neu sein, damit man sie noch gut gebrauchen kann. Manche kann man für neue Zwecke verwenden. Denk zum Beispiel an Plastiktüten oder an leere Marmeladengläser!
Warum ist die Kreislaufwirtschaft wichtig?
Wenn Dinge wiederverwendet oder recycelt werden, schont das die Natur. Erstens
werden weniger Rohstoffe verschwendet. Zweitens bleibt die Luft sauberer, weil weniger Abfall verbrannt wird. So macht die Kreislaufwirtschaft am Ende weniger abhängig von Rohstoffen. Denn Rohstoffe
wie Metalle und Erdöl werden auf der Erde immer knapper und teurer. Außerdem spart man Geld, wenn man nicht ständig neues Zeug kauft.
Die Rolle der EU
Die Europäische Union hat einen Plan erstellt, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. So müssen Dinge nachhaltiger produziert werden. Das bedeutet, dass die Umwelt so wenig wie möglich darunter leidet. Firmen müssen ihre Produkte auch auf eine Weise herstellen, dass man sie leicht reparieren kann. Sie dürfen zum Beispiel keine Radios oder Autos bauen, für die es keine Ersatzteile gibt. Außerdem gibt es Vorschläge, wie Verpackungen verbessert werden können, damit man sie besser recyceln kann. Die EU will auch, dass Verpackungen umweltfreundlicher werden: Weniger Plastik und mehr kompostierbare Stoffe sind gefragt.
Das Cradle-to-Cradle-Prinzip
Dieses Prinzip bedeutet, dass Dinge so hergestellt werden, dass sie immer wieder benutzt werden können. Manchmal nennt man das auch „von der Wiege zur Wiege“. Auf diese Idee kamen der Chemiker Michael Braungart und der Architekt William McDonough. Sie ließen sich von der Natur inspirieren, in der es keine Abfälle gibt. Sie betrachten Produktabfälle als wertvolle Rohstoffe, die wiederverwertbar sind und die Umwelt nicht belasten. Das Ziel ist, dass man irgendwann nur noch Dinge benutzt, die gut für die Umwelt sind und dass keine Verschwendung stattfindet. Stell dir vor, du hast eine Trinkflasche, die aus
pflanzlichem Material (zum Beispiel Maisstärke) gemacht ist. Du kannst sie wie jede andere Flasche benutzen. Aber anstatt sie wegzuwerfen, wenn sie leer ist oder kaputtgeht, kannst du sie auf den Komposthaufen werfen. Dort zerfällt sie und wird zu Erde, die neue Pflanzen nährt. Aus diesen Pflanzen können dann vielleicht sogar wieder neue Flaschen hergestellt werden. So entsteht kein Abfall. Alles wird immer wiederverwendet: Das ist Cradle-to-Cradle.
Was kannst du tun?
Hier sind einige einfache Tipps, wie du die Kreislaufwirtschaft unterstützen kannst: