Der Nobelpreis: Wenn gute Ideen die Welt verändern

15. Oktober 2025

Jedes Jahr im Herbst werden in Schweden und Norwegen die Nobelpreise verliehen. Menschen, die Großes in der Wissenschaft, in der Literatur oder für den Frieden geleistet haben, werden damit geehrt.

Der Nobelpreis heißt aber nicht so, weil es ein besonders nobler Preis ist. Benannt ist er nach seinem Erfinder, Alfred Nobel. Der erfand noch etwas ganz anderes: Dynamit!

Alfred Nobel: ein Mann mit einer gefährlichen Erfindung

Alfred Nobel wurde 1833 in Schweden geboren. Er war ein schlauer Erfinder und liebte es zu experimentieren. Er entdeckte eine Möglichkeit, das gefährliche Nitroglyzerin so zu verarbeiten, dass es nicht mehr ganz so gefährlich war, damit zu hantieren. So erfand er das Dynamit.

Alfred Nobel, der Erfinder des Nobelpreises, wurde 63 Jahre alt.
(Illustration: Shutterstock – spatuletail)

Das war eine große Erfindung, die Alfred Nobel steinreich machte: Dynamit wurde zum Beispiel für große Bauprojekte gebraucht. Man konnte es verwenden, um Felsen zu sprengen, um Tunnels zu bauen. So konnten Züge geradewegs durch Berge fahren, statt auf langen Strecken rundherum. Dynamit wurde allerdings auch benutzt, um Waffen und Bomben herzustellen. Dass viele Menschen durch seine Erfindung starben, machte Alfred Nobel sehr traurig.

Eine Zeitung, die alles veränderte

Eines Tages geschah etwas, was das Leben des berühmten Erfinders veränderte. Eine Zeitung verwechselte ihn mit seinem Bruder, der gerade verstorben war, und titelte: „Alfred Nobel, der Händler des Todes, ist tot!“ Nobel war schockiert. „Der Händler des Todes“?! Er wollte nicht, dass sich die Welt an ihn als den Mann erinnerte, der tausende Menschen auf dem Gewissen hatte. Er wollte als jemand in Erinnerung bleiben, der Gutes für die Menschheit getan hatte. Deshalb beschloss er, sein ganzes Vermögen zu spenden, damit nach seinem Tod jedes Jahr Preise für Frieden, Medizin, Physik, Chemie und Literatur verliehen werden konnten. Das waren Millionen! Später kam noch der Preis für Wirtschaftswissenschaften dazu. So entstand der Nobelpreis, benannt nach Alfred Nobel, dem Mann, der aus einer gefährlichen Erfindung eine gute Tat machte.

Diese goldene Medaille im Wert von 7500 € bekommt jeder
Gewinner und jede Gewinnerin des Nobelpreises.
(Foto: Shutterstock – Goran Of Sweden)

Was ist der Nobelpreis?

Wer einen Nobelpreis bekommt, erhält eine goldene Medaille, eine Urkunde und eine große Summe Geld. Heute sind es umgerechnet fast eine Million Euro! Viele Preisträger und Preisträgerinnen spenden einen Teil oder alles davon. Zum Beispiel gründete Malala Yousafzai mit ihrem Preisgeld eine Schule für Mädchen. Andere Forscher nutzen das Geld, um weiterzuforschen oder Hilfsprojekte zu unterstützen. Der Nobelpreis ist also nicht nur eine Belohnung. Er soll auch helfen, die Welt ein bisschen besser zu machen.

Wer hat den Nobelpreis gewonnen?

Den Nobelpreis gibt es schon seit 1901. Daher ist die Liste der Menschen, die ihn gewonnen haben, mittlerweile ziemlich lang. 1908 gewann zum ersten Mal ein Luxemburger den Nobelpreis für Physik. Gabriel Lippmann hatte ein Verfahren entwickelt, mit dem man Farbfotos machen konnte. Bis zu seiner Erfindung konnte man Fotos nur in Schwarz-weiß machen.

Gabriel Lippmanns Erfindung ermöglichte die Farbfotografie. (Foto: Shutterstock – rook76)

Ein anderer Luxemburger, der den Preis gewonnen hat, ist Jules Hoffmann. Er wurde 1941 in Echternach geboren und ging in Luxemburg zur Schule. Im Jahre 2011 bekam er gemeinsam mit zwei anderen Forschern den Nobelpreis für Medizin. Jules Hoffmann wollte herausfinden, wie sich Lebewesen gegen Krankheiten schützen. Er entdeckte, dass schon kleine Tiere, wie Insekten, ein eigenes Abwehrsystem haben – ähnlich wie der Mensch! Dank seiner Forschung versteht die Wissenschaft heute besser, wie das Immunsystem funktioniert und wie man Krankheiten bekämpfen kann.

Warum der Nobelpreis so wichtig ist

Der Nobelpreis ist mehr als nur ein Preis. Er soll auf die Bedeutung von Wissenschaft und Kunst in der Gesellschaft aufmerksam machen. Er erinnert daran, dass Ideen die Welt verändern können, egal, ob sie von Männern, Frauen oder Kindern stammen. Viele Preisträgerinnen und Preisträger sagen, dass sie nie geforscht haben, um berühmt zu werden, sondern aus Neugier und Freude am Lernen. Alfred Nobel wollte seinen Mitmenschen zeigen, dass man selbst, wenn man etwas Gefährliches erfindet, man für das Gute in Erinnerung bleiben kann, das man tut.
Irgendwo auf der Welt sitzen gerade Kinder, die einmal etwas erfinden, was die Welt verändern wird, so wie die Nobelpreisträger und Nobelpreisträgerinnen vor ihnen. Wer weiß? Vielleicht bist du eines dieser Kinder und bekommst eines Tages selbst den goldenen Preis, der Mut, Wissen und Frieden feiert.

Einige berühmte Personen, die den Nobelpreis gewonnen haben:

Marie Curie gewann gleich zwei Nobelpreise: den Preis für Physik im Jahr 1903 und den Preis für Chemie im Jahr 1911. Sie entdeckte zusammen mit ihrem Mann die Radioaktivität und war die erste Frau, die einen Nobelpreis bekam. Mit Hilfe ihrer Entdeckung kannst du auf einer Röntgenaufnahme erkennen, ob du dir einen Knochen gebrochen hast.

Albert Einstein bekam 1921 den Nobelpreis für Physik, weil er erklärte, wie Licht funktioniert.

Martin Luther King, jr. erhielt 1964 den Friedensnobelpreis für seinen Kampf gegen Rassismus in den USA. Er setzte sich ein für Gerechtigkeit und Frieden zwischen schwarzen und weißen Menschen. Damals hatten schwarze Menschen in Teilen der USA weniger Rechte als weiße. King wollte Gleichberechtigung für alle Menschen. Er hat gezeigt, dass man mit Wörtern und friedlichem Protest mindestens so viel erreichen kann wie mit Gewalt.

Malala Yousafzai kämpft für das Recht auf Bildung für Mädchen. Dafür bekam sie 2014 mit nur 17 Jahren den Friedensnobelpreis. Sie ist die jüngste Person, die je einen Nobelpreis bekam.