Luxembourg: douze points. Luxembourg: twelve points.

14. Mai 2025

Am 17. Mai findet in der St. Jakobshalle im schweizerischen Basel das Finale des Eurovision Song Contest statt. Für Luxemburg hat sich Laura Thorn mit dem Lied „La poupée monte le son“ für das zweite Halbfinale am 15. Mai qualifiziert. De Piwitsch hat mit der jungen Sängerin gesprochen.

Der ESC findet dieses Jahr in der Schweiz statt.
Foto: Shutterstock/IgorGolovniov web

 
*„Luxembourg: 12 points. Luxembourg: 12 points“  – auf dieses Ergebnis hoffen auch dieses Jahr wieder alle Fans des ESC. Natürlich mit angepasstem Landesnamen! Diese Art der Bewertung ist Tradition.

Der „Große Preis“ wurde zum ersten Mal am 24. Mai 1956 in Lugano in der Schweiz organisiert. Damals hieß er noch „Grand Prix de l’Eurovision de la chanson“. Es gab sieben Teilnehmer: Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und die Schweiz. Luxemburg ist also eines der Gründerländer des ESC.

Bis 1993 war Luxemburg jedes Jahr beim Grand Prix vertreten, außer 1959.

Der „Grand Prix“ ging auch schon nach Luxemburg: Gewinnerin des „Grand Prix de l’eurovision de la chanson 1965“ war die französische Sängerin France Gall, die für Luxemburg antrat. Mit dem Lied „Poupée de cire, poupée de son“ von Serge Gainsbourg überzeugte sie das Publikum.

Der Weg zum Titel war allerdings holprig: Während der Proben gab es Streit zwischen dem Orchester und dem Komponisten Gainsbourg – das Orchester mochte den galoppartigen Klang des Liedes nicht, und Gainsbourg drohte, sein Lied aus dem Wettbewerb zurückzuziehen.

Die damals erst 17-jährige France Gall musste sich trotz der miesen Stimmung auf der Bühne konzentrieren. Zum Glück mit Erfolg!

Laura Thorn bei ihrem Auftritt in der rappelvollen Arena 1 auf der YEP-Schoulfoire. Foto: Patrik Bitomský

Die Geschichte des früheren Hits spielt für die Kandidatin von diesem Jahr eine wichtige Rolle. Laura Thorn singt in Basel „La poupée monte le son“. In dem Lied geht es nicht um eine Puppe, sondern um eine selbstbewusste Frau. Die Frau in Lauras Lied lässt nicht brav alles mit sich geschehen, sondern gibt selbst den Ton an.

„La poupée monte le son“ wurde von den Komponisten Julien Salvia und Ludovic-Alexandre Vidal geschrieben.

Am 13. und am 15. Mai entscheidet sich in den beiden Halbfinalen, welche Kandidaten und Kandidatinnen im großen Finale am Samstag auftreten dürfen. Sechs Länder müssen sich nicht mehr qualifizieren: Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und Spanien sind automatisch dabei, da sie die größten Geldgeber der EBU (European Broadcasting Union) sind. Das Gastgeberland Schweiz ist natürlich auch nominiert.

EBU steht für European Broadcasting Union, auf Französisch UER, Union Européenne de Radio-Télévision. Die EBU gründete 1954 in Genf das Netzwerk Eurovision und dient dem Austausch von Fernseh- und Hörfunkprogrammen.

Übertragungen im Rahmen der Eurovision erkennst du an dem Logo der Eurovision und an einer bestimmten Melodie: dem Präludium des „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier. Diese Erkennungsmelodie ist auch bekannt als Eurovisionshymne. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Europahymne.

Hier kannst du das „Te Deum“ anhören. Diese Hymne wird dann gespielt, wenn mindestens drei Länder gleichzeitig eine Show, eine Sendung, ein Ereignis übertragen – wohlgemerkt live.

Nemo gewann 2024 im schwedischen Malmö den ESC für die Schweiz. Foto: Shutterstock/Jens Büttner/dpa
Dass der ESC dieses Jahr in Basel über die Bühne geht, liegt daran, dass die Schweiz letztes Jahr mit Nemo und dem Titel „The Code“ gewann.

Insgesamt ging der Gewinn des heute ESC genannten Wettbewerbs bereits fünf Mal an Luxemburg: 1961, 1965, 1972, 1973 und 1983.

Neben France Gall gewann Luxembourg vier weitere Male: 1961 mit dem Titel „Nous les amoureux“, vorgetragen von Jean-Claude Pascal, 1972 mit „Après-toi“, gesungen von Vicky Leandros. Im Jahr darauf, 1973, wurden wieder die meisten Punkte an den Luxemburger Beitrag vergeben, diesmal für Anne-Marie David. Sie sang „Tu te reconnaîtras“. Zehn Jahre später holte Corinne Hermès den Sieg mit „Si la vie est Cadeau“.

Fast alle Beiträge Luxemburgs beim Grand prix de l’Eurovision de la chanson wurden auf Französisch gesungen, außer 1960. Damals interpretierte Camillo Felgen das Lied „So laang we’s du do bast“. 1992 sang Marion Welter mit der Gruppe Kontinent das Lied „Sou fräi“ in luxemburgischer Sprache.

Außerdem sangen Modern Times 1993 „Donne-moi une chance“ zweisprachig, auf Französisch und Luxemburgisch.

Nach 1993 wurde es 30 Jahre still um Luxemburg, was den Gesangswettbewerb angeht. Letztes Jahr, 2024, machte dann Tali mit dem Song „Fighter“ einen neuen Anfang. Dieses Jahr wird Laura Thorn auf der Bühne in Basel stehen und für Luxemburg „La poupée monte le son“ singen.

Laura Thorn am 27. April 2025 in der Arena 1 auf der Schoulfoire. Foto: Patrik Bitomský

Die Vorbereitung fordert die junge Sängerin und Musiklehrerin, seit sie im Januar 2025 in der Escher Rockhal den Luxemburger Vorentscheid gewann. Sie muss jetzt viele Termine für Interviews und Auftritte bewältigen. Ende April trafen wir sie auf der YEP-Schoulfoire.

Laura Thorn gab nach ihrem Auftritt geduldig Autogramme. Foto: Patrik Bitomský

Warum Laura Thorn beim ESC einen Auftritt plant, der „manner girly, méi Fra“ sein wird, und wie sie ihr Lied im Vergleich zu „Poupée de cire, poupée de son“ von France Gall sieht, hörst du im Interview.

Laura Thorn gibt De Piwitsch ein Interview. Foto: SCRIPT