Schlafen: alles andere als Nichtstun!

22. Oktober 2024
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Häufig mögen es Kinder nicht, wenn sie ins Bett geschickt werden. Ist das bei dir auch der Fall? Dennoch ist Schlaf unerlässlich. Dr. Carole Peters ist Ärztin in der ZithaKlinik. Sie behandelt Menschen, die unter schlechtem Schlaf leiden. Sie erklärt Piwitsch, warum man auf guten Schlaf achten sollte.

Schlafen ist nicht gleich Schlafen!

Wir schlafen in verschiedenen Phasen. Auf das Einschlafen folgt die Leichtschlafphase: Der Körper entspannt sich, die Atmung wird ruhiger. Während dieser Phase ist es leicht, aufzuwachen. Geschieht dies nicht, gleitet der Körper in den Tiefschlaf ab. Hast du schon einmal versucht, jemanden zu wecken, der wirklich tief schläft? Das ist gar nicht so einfach! Die letzte Phase eines Schlafzyklus ist der REM-Schlaf. REM steht für „rapid eye movement“ (schnelle Augenbewegung). Im Englischen bedeutet es „schnelle Augenbewegung“.
Der Körper schläft besonders tief, bleibt aber trotzdem aktiv. Die Augen bewegen sich und das Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Nur in dieser Phase träumst du. Nach dem REM-Schlaf geht der Körper wieder in eine leichte Schlafphase über – und der Zyklus beginnt von vorn.

Warum ist Schlaf so wichtig?

Der Körper tut also eine ganze Menge während der Nacht! Dr. Peters erklärt: „Der Schlaf sorgt nicht nur dafür, dass wir uns am Morgen ausgeruht und fit fühlen. Er hat viele wichtige Funktionen“. Schlaf hilft …

  • deine Gesundheit: dein Körper besteht aus Zellen. Diese sorgen dafür, dass die Organe richtig funktionieren und du genügend Energie hast. Die Zellen bekämpfen aber auch Krankheiten. Vielleicht hast du das schon einmal erlebt: Am Abend bist du leicht erkältet ins Bett gegangen und am nächsten Tag warst du topfit! Während der Nacht hat dein Körper die kranken Zellen bekämpft. Aber auch auf lange Sicht hilft der Schlaf deinem Körper, gesund zu bleiben.
  • dein Wachstum: während des Schlafs produzierst du Somatropin. Dabei handelt es sich um das Wachstumshormon. Wenn du gut und viel schläfst, produziert dein Körper eine besonders große Menge dieses Hormons. Schlafen macht also „groß und stark“!
  • … dein Gedächtnis :Während des Schlafs sortiert das Gehirn die Informationen, die du tagsüber aufgenommen hast, und speichert alle wichtigen Dinge. Unnötige Informationen werden gelöscht. Dabei schafft dein Gehirn wieder Platz. Was du in der Schule lernst, wird über Nacht in deinem Gedächtnis gespeichert.
einen schlafenden kleinen Jungen im Klassenzimmer.
Wer zu wenig schläft, ist tagsüber müde. Foto : Shutterstock: wavebreakmedia

Nicht ausreichend zu schlafen führt zu unangenehmen Nebenwirkungen, warnt Dr. Peters. „Wenn wir nicht gut oder zu wenig schlafen, sind wir morgens müde. Wir sind schlecht gelaunt und haben Schwierigkeiten, uns zu konzentrieren. So machen wir schnell Fehler“. Ein guter Schlaf lässt sich an Träumen erkennen. Träume entstehen in der REM-Phase, in die man nur gelangt, wenn der Körper alle Phasen eines Schlafzyklus durchlaufen hat.
Das Schlafbedürfnis nimmt übrigens mit zunehmendem Alter ab. Babys schlafen bis zu 15 Stunden am Tag. Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren sollten noch neun bis elf Stunden pro Tag schlafen.

Fun Fact: Dr. Peters enthüllt: "Als ich ein Kind war, legte ich die Schulbücher unter das Kopfkissen.
Ich legte die Bücher unter das Kopfkissen, um mir die Vokabeln aus der Schule besser merken zu können. Heute weiß ich, dass das Blödsinn ist! Der Trick ist, gut zu schlafen. Wenn man gut schläft, nimmt man die Informationen besser auf".
ein kleines Mädchen mit seiner Mutter wie sie im Bett gemeinsam ein Buch lesen.
Blaues Licht sollte am Abend vermieden werden. Ein Buch ist die bessere Wahl. Foto: Shutterstock

Gesund schlafen – aber wie?

Hast du Schwierigkeiten beim Einschlafen? Dr. Peters hat ein paar Tipps für dich:

  • Vermeiden Sie blaues Licht: Damit der Körper am Abend schlafen kann, produziert er das Hormon Melatonin. Dafür muss es aber dunkel sein. Bildschirme von Fernsehern, Handys oder Tablets strahlen sogenanntes blaues Licht aus. Dieses Licht täuscht den Körper. Er denkt, dass es noch Tag ist und produziert kein oder nur wenig Melatonin. Also: Finger weg vom Handy vor dem Schlafengehen!
  • Vermeide stimulierende Lebensmittel:Vermeide am Abend stimulierende Lebensmittel, z. B. zuckerhaltige Softdrinks. Einige von ihnen enthalten sogar Koffein. Diese Substanz ist auch in Kaffee enthalten. Sie ist dafür bekannt, dass sie anregend wirkt.
  • Eine Schlafroutine einführen: Es hilft dem Körper, wenn du immer zur gleichen Zeit ins Bett gehst. Auch am Wochenende solltest du nicht zu weit von deiner Routine abweichen.
Blaues Licht sollte am Abend vermieden werden. Ein Buch ist die bessere Wahl. Foto: Shutterstock/Kyrylo Ryzhov

Wann sollte man ein Schlaflabor aufsuchen?

Ein schlechter Schlaf kann viele Ursachen haben. Manche Patienten schlafen z. B. sehr viel, fühlen sich aber morgens trotzdem nicht ausgeruht. Das kann daran liegen, dass sie an Schlafapnoe leiden, d. h., dass ihre Atmung während des Schlafs für kurze Zeit aussetzt. Dr. Peters kann Apnoen in der Regel leicht behandeln. Dazu müssen sich die Patienten für eine Nacht in das Schlaflabor begeben. Dort werden sie während des Schlafs beobachtet. Anschließend kann Dr. Peters eine mögliche Therapie vorschlagen. Durch die Verwendung eines CPAP-Geräts können Apnoen zum Beispiel vermieden werden. Diese spezielle Maske erzeugt einen Druck in den Atemwegen und hält sie frei.

Wenn du dich über einen längeren Zeitraum hinweg ständig müde fühlst, lohnt es sich vielleicht, über deine Schlafgewohnheiten nachzudenken. Denn auch Kinder können von Schlafapnoe betroffen sein. Wenn Kinder nicht gut schlafen, sind sie am nächsten Tag nicht unbedingt müde oder schläfrig. Ganz und gar
im Gegenteil: Manche Kinder werden dann übermäßig aktiv, um gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Wer braucht schon Superkräfte? Schlaf reicht völlig aus.