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Schnüffeln, Schwimmen, Schlaumeiern

7. November 2024
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Die Welt der Schweine

Schweine sind klug, neugierig und haben eine feine Nase. Sie sind aber auch soziale Tiere, die gern in Gruppen leben. Hier erfährst du alles, was du über Schweine wissen musst!

Kein Schwein ist wie das andere

Es gibt weltweit über 700 verschiedene Schweinerassen. Diese lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: Wildschweine leben in freier Wildbahn, Hausschweine dagegen wurden vom Menschen domestiziert, also gezähmt. Sie leben vor allem auf Bauernhöfen. Die Vielfalt der Schweinerassen entsteht durch unterschiedliche Züchtungen, die auf verschiedene Merkmale wie Größe, Farbe oder Fleischqualität abzielen.

mehrere rosa Schweine
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Die Schweinerassen haben viele Gemeinsamkeiten: einen kräftigen Körper, eine kurze Schnauze und einen kurzen, manchmal gekringelten Schwanz. Es gibt auch Schweine, deren Schwänze gerade sind oder nur leicht gebogen. Es hängt von der Rasse des Schweins und manchmal auch von seiner Stimmung ab. Die Haut von Hausschweinen ist meistens rosa oder bräunlich, aber es gibt auch Schweine mit schwarzen Flecken oder komplett schwarzem Fell. Ferkel sind bei ihrer Geburt ganz klein und wiegen nur etwa 1,5 Kilogramm. Wenn die Tiere erwachsen werden, können sie jedoch bis zu 300 Kilogramm schwer werden!

Schweine haben auch ein ausgezeichnetes Gehör und besondere Ohren.

Bei manchen stehen sie aufrecht, während sie bei anderen Schweinen nach vorne oder seitlich hängen. Außerdem besitzen Schweine ein gutes Sehvermögen.

Feinschmecker Schwein

Schweine sind Allesfresser. Wenn es sein muss, können sie also fast alles fressen. In der Natur wühlen sie mit der Schnauze im Boden, um Wurzeln, Früchte, Insekten und kleine Tiere zu finden. Auf dem Bauernhof bekommen sie meistens Futter aus Getreide und Gemüse. Ihr Lieblingsessen ist jedoch Obst, und sie lieben besonders süße Dinge wie Äpfel oder Karotten.

Schweinchen trinken bei ihrer Mutter
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Wie leben die Grunzer?

Schweine leben gerne in Gruppen. Diese Gruppen nennt man „Rotten“. In einer Rotte gibt es immer eine klare Rangordnung. Schweine sind sehr soziale Tiere und kommunizieren miteinander über Grunzen, Quieken und andere Geräusche. Ein interessantes Verhalten bei Schweinen ist ihr Drang, sich zu suhlen. Dabei wälzen sie sich im Schlamm, um sich abzukühlen. Sie tun das, weil sie nicht gut schwitzen können. Der Schlamm schützt sie auch vor Sonnenbrand und Insektenstichen.

Wenn die Tiere nicht gut behandelt werden, spricht man von nicht artgerechter Haltung. Auf manchen Schweinefarmen ist so etwas leider der Fall. Dort müssen Schweine manchmal auf sehr engem Raum leben, können sich kaum bewegen und kein Tageslicht sehen. Sie haben keinen Platz zum Wühlen, Spielen oder um sich im Schlamm zu suhlen. Das macht sie traurig und krank. Artgerechte Haltung bedeutet, dass sie genug Platz haben, mit anderen Schweinen zusammen sind und gut versorgt werden. So fühlen sie sich wohl und bleiben gesund. Beim Kauf von Schweinefleisch sollte man unbedingt auf eine artgerechte Haltung der Tiere achten. Hier gilt: „billig“ heißt meistens „keine gute Qualität“ und „unglückliches Schwein“.

ein Schwein schnüffelt nach Trüffel
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„Dumme Sau“? – Von wegen!

Viele Menschen unterschätzen, wie schlau Schweine sind. Forschende haben gezeigt, dass Schweine zu den intelligentesten Tieren der Welt gehören! Sie können schnell lernen, Probleme zu lösen, und sich sogar an vergangene Erlebnisse erinnern. Einige Experimente beweisen, dass Schweine es schaffen, einfache Spiele zu spielen, indem sie bestimmte Aufgaben mit einem Bildschirm lösen. Manche vergleichen die Intelligenz von Schweinen sogar mit der von Hunden oder Kleinkindern.

Wie vermehren sich Schweine?

Wenn ein weibliches Schwein trächtig ist, dauert die Schwangerschaft etwa 115 Tage. Unter Schweinebauern sagt man, dass eine Sau drei Monate, drei Wochen und drei Tage trächtig ist. Danach kommen meistens zehn bis zwölf Ferkel zur Welt. Die Schweinchen sind bei ihrer Geburt blind, aber sie finden schnell den Weg zu den Zitzen der Mutter. Ferkel wachsen sehr schnell. Nach wenigen Wochen fangen sie schon an, feste Nahrung zu fressen.

Trüffel der im Wald gefunden wurde.
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Schweine und Menschen

Schweine spielen eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Auf Bauernhöfen werden sie hauptsächlich wegen ihres Fleisches gehalten. Doch Schweine können noch viel mehr! In einigen Ländern werden Schweine zur Trüffelsuche eingesetzt. Trüffel sind seltene und teure Pilze, die unter der Erde wachsen. Dank ihrer hervorragenden Nasen finden Schweine diese Pilze leicht.

In der Medizin werden Schweine ebenfalls verwendet. Ihre Organe ähneln denen des Menschen. In der Wissenschaft wird erforscht, wie man Organe von Schweinen so nutzen kann, dass sie die Organe von kranken Menschen ersetzen. Besonders Herzen und Nieren von Schweinen gelten als mögliche Spendeorgane. Die Wissenschaft arbeitet daran, Schweine so zu verändern, dass ihre Organe vom menschlichen Körper besser akzeptiert werden.

Wildschweine können manchmal zur Plage werden, weil sie Felder zerstören und in Siedlungen eindringen, wo sie nach Futter suchen. Das kann zu Konflikten mit Menschen führen. Meistens leben Mensch und Schwein aber friedlich nebeneinander.

Angeberwissen: Schweine können schwimmen: Auch wenn man es ihnen vielleicht nicht ansieht, sind Schweine hervorragende Schwimmer. Es gibt sogar Inseln, auf denen wilde Schweine im Meer schwimmen, zum Beispiel auf den Bahamas.

ein Schwein das schwimmt
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Schweine haben einen guten Orientierungssinn: Sie können sich gut merken, wo sie Nahrung oder interessante Orte gefunden haben, und finden diese später wieder.

Schweine träumen: Genau wie Menschen erleben Schweine im Schlaf verschiedene Schlafphasen, in denen sie träumen.

Schweine lieben es sauber: Obwohl Schweine sich gern im Schlamm suhlen, sind sie sehr saubere Tiere. Sie trennen ihre Schlafplätze von den Orten, an denen sie ihr Geschäft verrichten.

Schweine erkennen sich selbst im Spiegel: Das ist ein Zeichen von hoher Intelligenz! Nur wenige Tiere verfügen über diese Fähigkeit.

Wenn jemand Glück hatte, sagt man auch: „Schwein gehabt“. Der Ausdruck kommt aus dem Mittelalter, als bei Wettbewerben oder Spielen der Verlierer oft ein Schwein als Trostpreis bekam. Ein Schwein ist auf jeden Fall besser als nichts!

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