So sieht es aus, wenn ein Gepäckstück durchleuchtet wird. Foto: SCRIPT

Sicherheit geht vor!

17. April 2023

Warum müssen eigentlich am Flughafen alle durch eine Kontrolle? De Piwitsch hat sich vor Ort schlau gemacht. 

Streng schaut ein Sicherheitsbeamter dem Piwitsch-Reporter zu, wie er seinen Rucksack in das graue Plastik-Tablett auf dem Förderband der Sicherheitskontrolle am Findel stellt. In ein anderes Tablett muss der Reporter seine Jacke legen und den Inhalt seiner Hosentaschen. Da waren Schlüssel und Münzen drin und sein Handy. Ach ja: Den Gürtel aus der Hose muss er auch ausziehen. Auch der wird in ein Plastik-Tablett gelegt.  

Hier geht der Sicherheitscheck los. Oft stehen viele Leute hier Schlange, denn an Spitzentagen fliegen bis zu 12.000 Passagiere vom Findel aus ab. Foto: SCRIPT
Jacken, Mützen, Handschuhe, Gürtel und alles, was man in der Tasche hat, muss auf ein Tablett gelegt werden. Foto: SCRIPT

Nun darf der Reporter durch einen Metalldetektor treten. Der piept nicht: Also alles Okay. Würde er piepen, würde der Reporter noch einmal zurückgeschickt, um aufs Neue durch den Detektor zu treten. Würde es nochmal piepen, würde eine Sicherheitsbeamtin oder ein Sicherheitsbeamter die Passagierin oder den Passagier von Kopf bis Fuß untersuchen und genau hinschauen, was das Piepen auslöst und die Passagierin oder der Passagier müsste zeigen, was sie oder er an der Stelle bei sich trägt. 

Piept der Detektor und leuchtet rot, muss die Passagierin oder der Passagier nochmal zurück gehen und nachschauen, was sie oder er noch an Metallgegenständen trägt. Foto: SCRIPT

Die Person könnte auch aufgefordert werden, ihre Füße in einen speziellen Apparat zu stellen, der merkt, wenn etwas in den Schuhen versteckt ist. Es könnte sogar sein, dass die Sicherheitsbeamtin oder der Sicherheitsbeamte mit einem Papierstreifen über Hände oder Kleidungsteile streicht. Dieser Papierstreifen wird dann in einen anderen Apparat gegeben, der erkennen kann, ob sich darauf gefährliche Substanzen befinden wie Sprengstoff oder Schießpulver. 

Hier wird mit einem Papierstreifen eine Probe genommen, um zu schauen, ob die Person Kontakt mit verbotenen Substanzen hatte. Foto: SCRIPT
Dieser Apparat erkennt, op an der Probe zum Beispiel Spuren von Sprengstoff sind. Foto: SCRIPT 
In dieser Kabine können Reisende noch genauer überprüft werden. Foto: SCRIPT

Wenn sich das herausstellt, wird die Passagierin oder der Passagier in einen separaten Raum gebeten, wo noch genauer hingeschaut wird, was sie oder er alles bei sich trägt. Während die Personenkontrolle passiert, laufen die grauen Tabletts mit Handgepäck, Jacke und Gürtel der Passagierin oder des Passagiers durch ein Röntgengerät. Das zeigt auf einem Bildschirm, wo Metall im Gepäck ist und wo organische Materialien sind. Ein Butterbrot wurde zum Beispiel orange leuchten. Das wäre auch der Fall, wenn jemand Sprengstoff dabeihätte. Metall leuchtet blau und elektronische Teile grün. 

Der Piwitsch-Reporter hatte eine Menge Dinge abzulegen. Foto: SCRIPT

Die Sicherheitsbeamtin oder der Sicherheitsbeamte können Dinge heranzoomen, um besser zu erkennen, was es ist. Erkennen sie es nicht genau, können sie die Passagierin oder den Passagier auffordern, das Handgepäck zu öffnen oder die Dinge zu zeigen, die sie bei sich tragen. 

Hier sieht man, was im Rucksack des Piwitsch-Reporters ist. Was Blau leuchtet ist Metall, Orange ist organisches Material wie zum Beispiel Stoff. Grün sind zum Beispiel elektronische Komponenten. Foto: SCRIPT

Manchmal werden den Reisenden sogar Sachen abgenommen. Zum Beispiel Taschenmesser, Scheren, große Flaschen oder dicke Batterien. Denn Taschenmesser und Scheren können benutzt werden, um Personen zu verletzten. In großen Flaschen können gefährliche Flüssigkeiten drin sein. Batterien können unterwegs anfangen zu brennen.  

Dann werden die Reisenden gefragt, ob sie die Sachen abgeben möchten – die werden dann später zerstört – oder ob sie sie mitnehmen möchten.  

Reisende kommen gar nicht erst bis zur Sicherheitskontrolle, wenn sie kein Flugticket und keinen Ausweis dabeihaben! Foto: SCRIPT

Wenn sie sie mitnehmen wollen, werden die Sachen ins Reisegepäck gesteckt. Damit sind die Koffer gemeint, in die du deine Kleider und sonstige Sachen reintust, die du zum Reisen brauchst. Auch diese Koffer werden mit großen Röntgenapparaten durchleuchtet. Wenn etwas Verdächtiges drin ist, wird die Besitzerin oder der Besitzer über die Lautsprecheranlage des Flughafens gebeten, an eine Stelle zu kommen, um den Koffer zu öffnen, damit das Sicherheits-Team einen Blick reinwerfen kann. Meldet sich niemand auf den Aufruf, kommt das verdächtige Gepäck gar nicht an Bord des Flugzeugs. 

Reisende kommen gar nicht erst bis zur Sicherheitskontrolle und können natürlich kein Gepäck aufgeben, wenn sie kein Flugticket und keinen Ausweis dabeihaben!  

Viel Aufwand für die Sicherheit aller Menschen

Du siehst also, dass sehr viel Aufwand betrieben wird, um sicher zu stellen, dass keine gefährlichen Dinge in ein Flugzeug reinkommen. Bestimmt hast du auch schon herausgefunden, warum? Nun, wenn irgendetwas Schlimmes passiert, wenn ein Flugzeug in der Luft ist, steht das Leben der Passagierinnen und Passagiere sofort auf dem Spiel. Es könnte nämlich abstürzen und dann würde es viele Tote geben. Leider gibt es böse Menschen, die genau das wollen! 

Was also die Sicherheitsbeamtinnen und -beamten an den Flughäfen machen, ist eine Arbeit, die Leben schützt. Denke immer daran, vor allem, wenn du ungeduldig wirst, weil du bei den Kontrollen warten musst! 

Wie wird man Sicherheitskraft am Flughafen? 

Rund 350 Personen arbeiten für die Sicherheit am Flughafen. Wer neu zum Team kommt, muss erst mehrere Wochen Grundausbildung machen, wie Sicherheitschef Dan Conrardy erklärt. Während der Zeit muss man vor allem viel lernen: Gesetze, was erlaubt ist in Flugzeugen und was nicht, wie die ganzen Kontrollen ablaufen, wie die Sicherheitstechnik funktioniert und wie man mit Polizei, Zoll und Luftfahrtbehörde zusammenarbeitet. Am Ende muss man eine erste Prüfung ablegen.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Flughafensicherheit müssen natürlich auch wissen, wie man die Röntgengeräte bedient. Foto: SCRIPT

Ist diese geschafft, lernen die neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, wie sie die Röntgengeräte bedienen und machen dann auch echte Kontrollen  unter Aufsicht erfahrener Kollegen. Vier bis sechs Monate nach der Einstellung müssen die Sicherheitsbeamtinnen und -beamten eine weitere Prüfung ablegen und bekommen ein Diplom, wenn sie sie schaffen.

In der Zwischenzeit haben sie auch gelernt, wie sie verdächtige Dinge erkennen und wie sie angespannte Situationen vermeiden können. Manchmal fühlen sich Reisende von den Kontrollen genervt, regen sich auf und streiten sogar mit dem Sicherheitspersonal. Die Mitarbeiter des Sicherheitsteams lernen auch, wie man Menschen beruhigt und in jeder Situation immer freundlich bleibt.  

Was du nicht mit an Bord eines Flugzeugs mitnehmen darfst, erfährst du hier.

Diese Dinge sind an Bord verboten. Foto: SCRIPT