Tiere und Insekten in Gefahr
19. Juni 2022Immer mehr Tier-, Insekten- und Pflanzenarten auf der Welt sind vom Aussterben bedroht. Der Weltbiodiversitätsrat, der überall auf der Welt wissenschaftliche Daten über die Artenvielfalt sammelt und auswertet, hat 2019 ausgerechnet, dass eine Million Tier- und Pflanzenarten in Gefahr sind. Wenn die Menschen sie nicht genügend schützen, werden sie irgendwann ganz verschwinden.
Warum sind Tiere, Insekten und Pflanzen überhaupt in Gefahr? Die Antwort lautet: Die Menschen brauchen immer mehr Platz zum Wohnen, für den Bau von Straßen, für die Herstellung von Lebensmitteln und weil sie Müll in die Natur werfen. Dazu kommt noch, dass sich das Klima der Erde durch den Ausstoß von Gasen durch Transportmittel wie Autos oder Flugzeuge, aber auch durch Fabriken oder Schornsteine immer stärker und schneller erhitzt. Auch die Fleischproduktion führt zu erheblichen Mengen von Gas, die die Situation verschlimmern.
Viele Tier-, Insekten- und Pflanzenarten kommen nicht mit den veränderten Bedingungen zurecht. Sie sterben oder pflanzen sich nicht mehr ausreichend fort. Auch in Luxemburg sind viele Arten gefährdet. 2019 wiesen mehrere Vereinigungen darauf hin, dass bereits mehr als die Hälfte der Brutvogelarten Luxemburgs ausgestorben, vom Aussterben bedroht oder gefährdet sind. Dreizehn Arten sind allein in den vergangenen zehn Jahren ausgestorben, drei mehr als 2009. Sieben Arten sind vom Aussterben bedroht, fünf davon wurden vor zehn Jahren noch als „stark gefährdet” eingestuft. Auch der Kiebitz gehört zu den gefährdeten Arten. Wie sehen die gefährdeten Tiere und Insekten aus, von denen hier die Rede ist? Wir haben jeweils zwei Vögel, zwei Säugetiere, zwei Amphibien und zwei Insekten ausgesucht, die vom Aussterben bedroht sind.
Das Rebhuhn
Du hast es bestimmt schon erraten: der Name des Wiesenpiepers kommt von seinem Gesang. Sein Ruf klingt wie ein hohes und schnelles „Pieppieppieppieppiep“. Er wohnt in feuchten Wiesen, wo er Insekten und Körner frisst. Der Wiesenpieper ist so groß wie ein Spatz. Man erkennt ihn gut an seinem olivfarbenen und weißen Federkleid. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich nicht. Zwischen April und Juni brütet der Wiesenpieper. Während dieser Zeit legt der Vogel normalerweise zweimal Eier. Die Küken wachsen schnell. Wenn sie geschlüpft sind, füttern ihre Eltern sie zwei Wochen lang. Danach sind sie kräftig genug, um für sich selbst zu sorgen.
Wusstest du, dass das Rebhuhn der Vogel des Jahres 2021 war?
Der Wiesenpieper
Du hast es bestimmt schon erraten: der Name des Wiesenpiepers kommt von seinem Gesang. Sein Ruf klingt wie ein hohes und schnelles „Pieppieppieppieppiep“. Außerdem wohnt er in feuchten Wiesen, wo er Insekten und Körner frisst. Der Wiesenpieper ist so groß wie ein Spatz. Man erkennt ihn gut an seinem olivfarbenen und weißen Federkleid. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich nicht. Zwischen April und Juni brütet der Wiesenpieper. Wiesenpieper legen während dieser Zeit normalerweise zweimal Eier. Die Küken wachsen schnell. Wenn sie geschlüpft sind, füttern ihre Eltern sie zwei Wochen lang. Danach sind sie kräftig genug, um für sich selbst zu sorgen.
Hier findest du die Rote Liste der Brutvögel in Luxemburg.
Der Laubfrosch
Den Laubfrosch erkennst du an seiner leuchtend grünen Farbe und den Saugnäpfen an seinen Fingern und Zehen. Nur dieser Frosch hat solche Saugnäpfe und er kann damit ganz toll klettern. Deshalb findet man das drei bis fünf Zentimeter lange Tier auch manchmal in Hecken und Bäumen. Nicht umsonst wird der Laubfrosch auf Luxemburgisch auch „Heckefräsch“ genannt! Es gibt ihn fast überall in Europa, aber er wird immer seltener. Laubfrösche wandern mehrere hundert Meter am Tag, aber meistens in der Nacht, um Insekten zu fangen. Sie pflanzen sich meistens im Mai fort. Das Laubfrosch-Weibchen kann bis zu 800 Eier legen. Im Juli und August verlassen die Jungfrösche ihr Geburtsgewässer. Dann sollte man sehr gut aufpassen, damit man nicht auf sie tritt.
Auf dem Umweltportal gibt es mehr Informationen über den Laubfrosch.
Der Biber
Seit einigen Jahren kann man wieder Biber in Luxemburg beobachten. Das ist aber nur deswegen so, weil die Menschen dem Tier geholfen haben, sich wieder anzusiedeln. Rund 200 Jahre lang war der Biber in Luxemburg ausgestorben. Er wurde gejagt wegen seines Pelzes, seines Fleisches und seines Seit einigen Jahren kann man wieder Biber in Luxemburg beobachten. Das ist aber nur deswegen so, weil die Menschen dem Tier geholfen haben, sich wieder anzusiedeln. Rund 200 Jahre lang war der Biber in Luxemburg ausgestorben. Er wurde gejagt wegen seines Pelzes, seines Fleisches und des Bibergeils, einem Duftstoff, den das Tier produziert. Biber können über einen Meter lang und 30 Kilo schwer werden. Vor 40 Jahren setzte man einzelne Biber in den Ländern rund um Luxemburg in geschützten Gegenden aus und heute gibt es auch in Luxemburg wieder Biber. Im Mai bekommen die weiblichen Biber ein bis drei Junge. Diese bleiben aber nur zwei Jahre in der Familie, danach müssen sich die jungen Biber ihr eigenes Revier suchen. Die Tiere können bis zu zwölf Jahre alt werden. Sie sind Vegetarier und sehr scheu.
Auf der Seite der Regierung gibt es mehr Informationen. Rund 80 Bieberreviere wurden 2021 in Luxemburg gefunden. Hier findest du die Karte.
Die Große Hufeisennase
Die Große Hufeisennase ist eine Fledermaus. Sie gehört zu den am stärksten gefährdeten Fledermausarten in Europa und ist deshalb streng geschützt. Auf der Roten Liste Luxemburgs ist sie als vom Aussterben bedrohte Art aufgeführt. Diese Fledermaus ist sehr klein: Ihr Körper misst nur sieben Zentimeter und sie wiegt lediglich bis zu 30 Gramm. Aber mit einer Flügelspannweite von bis zu 40 Zentimetern ist sie die größte Hufeisennasenart in Europa. Die Fledermäuse fressen Insekten, zum Beispiel große Käfer und Nachtschmetterlinge. Deshalb sind Gärten und Viehweiden in der Nähe der Wohnstuben der Tiere wichtig. Die Weibchen treffen sich in Kolonien auf Dachböden. Sie bringen nur ein einziges Junges im Jahr zur Welt. Die Jungen können schon nach vier Wochen fliegen.
Hier findest du mehr Informationen. Das Video handelt allgemein von Fledermäusen.
Die Wildbiene
Im Gegensatz zu den Hausbienen, die in großen Völkern mit einer Königin leben, sind Wildbienen Einzelgängerinnen. Denn die Weibchen bauen ihre Nester für sich allein und legen zusammen mit jeweils einem Ei Nektar und Pollen hinein, die sie selber sammeln. Es gibt viele verschiedene Wildbienenarten und die Nester sind auch verschieden. Manche dieser Bienen bevorzugen hohle Äste, andere graben sich ein Nest in den Sand. In den Nestern werden bis zu 30 Brutzellen eingerichtet, in denen Larven zu kleinen Bienen heranwachsen, die sich vom Nektar und Pollen ernähren. Wildbienen sind leider stark gefährdet, weil sie immer weniger Plätze für ihre Nester finden. Du kannst ihnen aber helfen! Wie man ein Wildbienenhotel baut, erfährst du auf www.piwitsch.lu hier.
Die Kreuzkröte
Auch Kreuzkröten sind gefährdete Amphibien. Es gibt sie nur noch an zwei Stellen in Luxemburg. Sie leben am liebsten in kleinen, flachen Gewässern, die viel Sonne abbekommen. Kreuzkröten lieben lockere Böden, zum Beispiel aus Sand, in die sie sich tief eingraben können. Denn wenn der Winter kommt, graben sich diese Kröten ein tiefes Loch von bis zu zwei Metern, in dem sie schlafen und so vor der Kälte geschützt sind. Wie der Laubfrosch ist auch die Kreuzkröte in der Nacht aktiv, um Insekten, Spinnen, Schnecken und Würmer zu fangen. Die Weibchen legen zwischen 1.000 und mehr als 6.000 Eier. Nach vier bis zwölf Wochen verlassen die jungen Kröten das Gewässer, in dem sie geboren wurden. Kreuzkröten quaken sehr laut. Zumal in der Laichzeit von April bis Mai sind sie manchmal über zwei Kilometer weit zu hören.
Im Umweltportal gibt es mehr Informationen über die Kreuzkröte.
Der Schwalbenschwanz
Der Schwalbenschwanz ist ein prachtvoller, bis zu acht Zentimeter großer Schmetterling. Seine Flügel sind gelb und schwarz gefärbt und mit blauen und roten Punkten versehen. Schon als Raupe fällt der Schwalbenschwanz auf, denn auch die Raupen tragen eine auffällige Färbung: Sie sind hellgrün mit schwarzen und orangefarbenen Punkten. Die Raupen lieben Pflanzen wie Karotten und Dill. Der Schmetterling ernährt sich von Blütennektar; er muss also Blumenwiesen finden, und die werden immer seltener. Etwa 150 Eier legt das Weibchen des Schwalbenschwanzes ab, aber so, dass auf jeder Pflanze nur ein paar Eier sind, denn die Raupen sollen sich später nicht um ihr Essen streiten.
Die Vereinigung natur&ëmwelt hat ein schönes Dossier über Schmetterlinge erstellt.
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