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Unsere Haut

2. Juni 2025

Der Superanzug für den Körper!

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Wusstest du, dass die Haut ein Organ ist? Es ist sogar das größte und schwerste Organ des menschlichen Körpers! Dieser Superanzug schützt und hat noch viele andere Aufgaben.

Die drei Hautschichten

Um die Aufgaben der Haut zu verstehen, hilft ein Blick darauf, wie sie aufgebaut ist. Sie besteht nämlich aus mehreren Schichten.

Grafik: Shutterstock/Designua

Die Oberhaut

Sie hat vor allem die Aufgabe, den Körper vor Umwelteinflüssen zu schützen. Schmutz und UV-Strahlung sollen nicht in den Körper gelangen.

Beim Baden oder Schwimmen verhindert die Haut nicht nur, dass Wasser in den Körper gelangt, sondern sorgt auch dafür, dass Krankheitserreger, also Viren und Bakterien, draußen bleiben. Damit das klappt, hat die Haut einen Säureschutzmantel. Das ist eine dünne Schicht auf der Haut, die vor Bakterien, Pilzen und Schmutz schützt.

Sie besteht aus Schweiß, Talg und anderen Stoffen, die die Haut leicht sauer machen. Dadurch können sich schädliche Keime nicht so leicht vermehren. Häufiges Waschen mit Seife kann den Säureschutzmantel stören, aber die Haut baut ihn meist schnell wieder auf.

Der Körper produziert Schweiß, um sich abzukühlen.
Foto: Shutterstock/Red Confidential

Teil der Oberhaut ist die Hornhaut. Sie bietet zusätzlichen Schutz an Körperteilen, die besonders oft gebraucht werden, wie zum Beispiel Füße oder Hände. Winzige Plättchen aus Horn sorgen dafür, dass Reibungen der Haut nichts ausmachen. Auch kleine Abschürfungen sind nicht weiter schlimm. Oft blutet es nicht einmal.

Für den Sonnenschutz ist die Oberhaut besonders wichtig. Wenn Sonnenstrahlen auf die Haut treffen, bildet sich der Farbstoff Melanin. Produziert wird er von speziellen Hautzellen namens Melanozyten. Du erkennst dann, dass deine Haut dunkler wird. Das Melanin schützt die unteren Hautschichten vor den UV-Strahlen, die sonst die Haut zerstören würden. Obwohl deine Haut diesen eigenen Schutzmechanismus hat, musst du sie vor der Sonne schützen.

Mehr dazu liest du hier.

Die Lederhaut

Sie besteht zu einem Großteil aus Binde- gewebe. Das ist wie ein weiches Netz, das den Körper schützt und der Haut Halt gibt. In der Lederhaut passiert ganz schön viel. Zunächst befinden sich hier die Haarwurzeln. Darin sind die Haare verankert. Daneben gibt es auch einige Drüsen.

Ohne sie könnte es schnell zu heiß werden: Die Schweißdrüsen regulieren die Körpertemperatur. Wird es zu warm, produzieren sie Schweiß, der auf der Haut verdunstet. Dadurch kühlt der Körper ab. Schwitzen ist manchmal unangenehm, weil trockener Schweiß nicht gut riecht. Dabei ist Schwitzen sehr wichtig für den Körper.

Neben den Schweißdrüsen gibt es auch noch Talgdrüsen. Sie produzieren Fett und geben es an die Oberhaut weiter, damit diese nicht austrocknet.

Wenn dir kalt ist, sendet das Gehirn ein Signal an den Körper. Die Haut soll dann stärker durchblutet werden, damit dir wieder warm wird. Das erklärt auch die roten Wangen, die man im Winter draußen bekommt. In der Lederhaut sind also auch kleine, feine Blutgefäße, die sogenannten Kapillaren. Ist dir aber viel zu kalt, ziehen sich die Blutgefäße zusammen, damit der Körper möglichst wenig Wärme verliert. Dann bist du nicht mehr rot, sondern eher blass im Gesicht und bekommst sogar blaue Lippen.

Das kann zum Beispiel im Sommer im Schwimmbad passieren. Die Lederhaut ist darüber hinaus für das Fühlen notwendig. In ihr liegen die Sinnes- und Nervenzellen. Die Sinneszellen empfangen Signale wie Wärme, Kälte oder Schmerz. Die Nerven- zellen geben diese Informationen an das Gehirn weiter, damit es reagieren kann. Nicht überall im Körper sind gleich viele Sinneszellen. In den Fingerkuppen sind zum Beispiel besonders viele.

Die Unterhaut

Die Unterhaut besteht aus Binde- und Fettgewebe. Sie ist eine Art Polster, das die darunter liegenden Organe und Knochen schützt. In der untersten Hautschicht liegen auch Nervenzellen und Adern.

Der Körper braucht nicht immer nur Abkühlung, sondern muss auch warm bleiben. Dafür sorgen die Fettzellen in der Unterhaut. Sie können Wärme speichern. Fett kann über die Blutgefäße transportiert und dann in der Haut abgelagert werden.

Woher kommt Gänsehaut?

Gänsehaut bekommt der Mensch, wenn ihm kalt ist oder er Angst verspürt. Verantwortlich dafür sind kleine Muskeln in der Lederhaut. Sie ziehen sich zusammen und die Haare stellen sich dadurch auf. Gänsehaut (oder auf Luxemburgisch: „Héngerhaut“) heißt dieser Zustand, weil die Haut dann tatsächlich aussieht wie die Haut von gerupftem Federvieh.

Sieht aus wie beim Federvieh: die Gänsehaut.
Foto: Shutterstock / Wanmunzir Lehduwee

Warum bekommt man Pickel?

Vor allem in der Pubertät hat der Mensch mit lästigen Pickeln zu kämpfen. Auch danach bleibt er nicht davon verschont. Verantwortlich für die unbeliebten Punkte sind die Talgdrüsen. Sie produzieren den für die Haut wichtigen Talg.

Wie viel davon produziert wird, hängt mit den Hormonen zusammen. Jugendliche haben davon besonders viele. Auf dem Weg nach oben verstopft eine Talgdrüse manchmal, so dass das Sekret nicht mehr abfließen kann. Bakterien fühlen sich hier wohl und vermehren sich – ein Pickel entsteht. Mit Hygiene hat das also nichts zu tun. Die Mitesser verschwinden meist nach einigen Tagen von selbst. Daran herumdrücken sollte man nicht, da sonst größere Entzündungen entstehen können. Bei sehr vielen Pickeln kann ein Besuch beim Hautarzt vielleicht helfen.

Pickel kommen bei Jugendlichen häufig vor.
Foto: Shutterstock / New Africa

Warum haben ältere Menschen Falten?

Im Kindesalter ist die Haut glatt, hat viel Feuchtigkeit und ist dehnbar. Zuständig dafür sind bestimmte Stoffe. Kollagen gibt der Haut Stabilität. Elastin sorgt für Dehnbarkeit. Je älter man wird, desto weniger von diesen Stoffen produziert der Körper. Die Haut wird dünner und ist weniger elastisch; nach und nach entstehen Falten. Viel Sonne oder Tabak lassen die Haut zusätzlich schneller altern.

Im Alter fehlen der Haut Kollagen und Elastin: Es entstehen Falten.
Foto: Shutterstock / Anna Kuzmenko

Die Körperbehaarung

Es gibt nur wenige Hautpartien, wo keine Haare wachsen: unter den Füßen oder auf den Handflächen. Bereits der Körper von Kindern ist übersät mit ganz dünnem Haar. Das sogenannte Flaumhaar sieht man kaum. Wenn man alle Haare auf dem menschlichen Körper zählt, kommen ein paar Millionen Haare zusammen. Beeindruckend, oder? Im Vergleich zu den Vorfahren des Menschen ist das aber nicht viel. In der Steinzeit war die Körperbehaarung wichtig, um sich vor Kälte und Wärme zu schützen. Heute hilft sich der Mensch mit Kleidung. Seine Körperhaare sind jedoch nicht verschwunden. Auf dem Kopf schützen die Haare zum Beispiel vor der Sonne. Die Augenbrauen schützen die Augen vor Schweißtropfen. Härchen in der Nase stoppen Bakterien und filtern dreckige Luft.

Die Haare ändern sich im Lauf des Lebens. Hormone sorgen nicht nur für Pickel, sondern auch für Haarwuchs. In der Pubertät wächst an manchen Stellen dunkles Haar: an den Armen und Beinen, unter den Achseln, im Intimbereich, am Oberkörper oder auch im Gesicht. Über das Blut gelangen Hormone in die Haarwurzeln. Das Haar verändert sich: Es wird manchmal dunkler und kräftiger.

Gefährliche Beautytrends

Achtung bei Beautytrends! Kinderhaut braucht keine extravaganten Pflegeprodukte.
Foto: Shutterstock / Victoria

Kinderhaut ist sehr empfindlich. Sie ist aber im Normalfall auch gesund und braucht wenig Pflege. Die Haut mit ph-neutralen Produkten zu reinigen und eine Feuchtigkeitscreme aufzutragen reicht völlig aus! Zahlreiche Werbeclips im Internet möchten bereits Kindern Produkte verkaufen. Das ist aber völlig unnötig und schadet deiner Haut eher als ihr zu helfen!