Von der Schiefertafel zum Smartboard 

3. März 2025

Schulzeitreise in Leudelingen

Diese Reportage über die Geschichte der Leudelinger Schule wurde von der Klasse 3.2 verfasst unter der Leitung der „Mini-Redaktioun“ des Piwitsch und der Lehrerin Yasmine André. 

Vor ungefähr 300 Jahren wurde in Leudelingen die erste Schule gebaut. Seither ist viel passiert. Im Interview mit dem ehemaligen Bürgermeister von Leudelingen und Präsidenten vom Kultur und Geschichtsverein Raymond Kauffmann, haben wir viel über die Schulgeschichte von Leudelingen gelernt.

Eine allgemeine Schulpflicht für alle Kinder von sechs bis zwölf Jahren gibt es erst seit 1881. Anfangs fand die Schule nur in den Wintermonaten statt, weil die Kinder zu Hause und auf dem Feld helfen mussten. Mädchen und Jungen waren damals noch getrennt; es gab keine gemischten Klassen wie heute. Immer mehr Kinder gingen zur Schule. Deshalb wurde 1884 ein neues Schulgebäude in der Nähe der Kirche errichtet. Doch drei Jahre später zerstörte ein Feuer das Schulgebäude. 1888 wurde dann eine neue Schule gebaut, die erst 1962 abgerissen wurde.

Die Klassen waren früher viel größer als heute. 1923 waren es 66 Schüler pro Lehrperson. Im Gesetz war vorgesehen, dass erst bei 70 Kindern eine Klasse getrennt wurde. Bis 1953 gab es nur zwei Klassen in Leudelingen, 1969 waren es schon vier und ab 1974 gab es sechs Klassen. Das Schulgebäude von 1888 wurde mit der steigenden Anzahl der Klassen einfach zu klein. 1962 wurde eine neue Schule hinter der alten Schule gebaut sowie 1973 ein Gebäude für den Kindergarten. Später kam sogar noch eine Sporthalle dazu. 1999 kam es zu einer Erweiterung des Schulgebäudes, so, wie wir es heute kennen.

Herr Kauffmann wurde 1943 geboren. Er kam mit sechs Jahren ins erste Schuljahr. Damals gab es noch keine Vorschule. Vor Schulbeginn musste er jeden Morgen in die Messe gehen. Während der Ferien und. nach der Schule half er seinen Eltern auf dem Bauernhof. Er spielte auch viel mit seinen Freunden draußen. Eine Maison Relais gab es nicht. Die Klassen 1-4 waren gemischt, erst danach wurden die Mädchen und die Jungen getrennt. Geschrieben wurde auf Schiefertafeln. Es gab aber auch schon Bleistifte und Radiergummis. Zur Kommunion bekam Herr Kauffmann eine Füllfeder, um Schönschreiben zu üben. Aber das war keine Füllfeder, wie wir sie kennen, mit Patronen, sondern er musste die Feder immer wieder ins Tintenfass tunken. Jeder kann sich vorstellen, wie viele Flecken so entstanden.

Im Schulhof gab es weder Spielgeräte noch Sandkasten, nur einen großen Baum. Im Interview mit Vanessa Baldassari, Schöffin in der Gemeinde Leudelingen und Mutter von zwei Kindern, erfuhren wir mehr über unsere neu errichtete Schule. 2020 wurde das alte Kindergartengebäude abgerissen und der Kindergarten zog in das neue Gebäude „Faarwekëscht“. Voraussichtlich wird im Schuljahr 24/25 ein weiterer Teil der Schule fertiggestellt. Neben Klassenräumen sind Funktionsräume, wie ein Nassraum, ein Theaterraum, ein Werkraum, ein Medienraum mit Greenscreen sowie ein Forschungsraum vorgesehen. Auch der Schulhof wird ganz neu gestaltet und in verschiedene Bereiche unterteilt. Von Schiefertafeln wird hier nicht mehr gesprochen, sondern von Smartboard, Tablets und Co.