Von der Schule zur Weltausstellung
2. Juni 2025Junge Talente in Osaka: Für Sheila und Yannick geht ein Traum in Erfüllung. Die Schülerin und der Schüler der EHTL, der École d’Hôtellerie et de Tourisme du Luxembourg, sind für drei Monate in Japan. Urlaub? Von wegen! Sie arbeiten dort auf der Weltausstellung in Osaka.
Nicht alle können nach Osaka
Zwanzig Schülerinnen und Schüler der Hotelschule in Diekirch bekommen die Chance, in Japan unvergessliche Erfahrungen zu sammeln. Interessierte gab es wesentlich mehr. Deshalb mussten sie ein Auswahlverfahren durchlaufen. Der erste Schritt war ein Bewerbungsvideo, erzählt Sheila: „In einem kurzen Video mussten wir erklären, warum wir mitfahren wollen. Außerdem sollten wir sagen, warum ausgerechnet wir ausgewählt werden sollten.“ Doch auch die Noten spielten eine Rolle – und das Benehmen. „Von sechzig Bewerberinnen und Bewerbern konnten sich zwanzig durchsetzen, und wir gehören dazu“, freut sich Yannick.

Steckbrief:
Yannick Martins
18 Jahre
macht eine Berufsausbildung im Bereich Tourismus
Steckbrief:
Sheila Monteiro
18 Jahre
macht eine Berufsausbildung im Bereich Hotellerie

Ein vollgepackter Arbeitstag
Die jungen Leute wohnen in kleinen Wohnungen zusammen. Bereits vor der Eröffnung der Weltausstellung am 13. April sind sie angereist. Viel Zeit, sich in Osaka an die neue Umgebung zu gewöhnen, hatten sie nicht. Denn es wird gearbeitet! Um 8 Uhr machen sich Sheila und Yannik mit den anderen auf den Weg zum Messegelände.
Um 8:30 Uhr beginnt der Arbeitstag. Die ersten Tage waren noch etwas ruhiger. Der internationalen Presse — also Journalistinnen und Journalisten — wurden die luxemburgi- schen Spezialitäten vorgestellt, die in den nächsten sechs Monaten für die Gäste gekocht werden. Abends nach Feierabend essen die Schülerinnen und Schüler zusam- men und erkunden noch ein wenig die Stadt. Während der Weltausstellung werden die Tage dann deutlich hektischer, wenn jeden Tag tausende Neugierige den luxemburgi- schen Pavillon besuchen. „Auf die ganzen Menschen freue ich mich besonders“, erzählt Sheila. Yannick ist gespannt, Menschen von anderen Pavillons kennenzulernen: „Ich wünsche mir, mich mit möglichst vielen Menschen auszutauschen.“

Unterschiedliche Aufgaben
Sheila arbeitet in verschiedenen Bereichen: in der Küche, im Service, beim Verkauf von Getränken, bei der Betreuung von Gästen in der VIP-Lounge. In einer Boutique werden Produkte aus Luxemburg verkauft, zum Beispiel Lego und Socken.
Die Küchenarbeit ist nicht Teil von Yannicks Ausbildung. Er arbeitet daher mehr im Service und im Shop. Aber natürlich sind die Schülerinnen und Schüler flexibel, auch Yannick: „Wenn es in der Küche stressig wird und Hilfe gebraucht wird, stehe ich auch mal in der Küche. Das ist ganz selbstverständlich.“
Das Leben in Osaka
Yannick und Sheila sind noch nicht lange vor Ort, aber die ersten Eindrücke sind vielversprechend. Yannick schwärmt von Osaka: „Die Stadt ist total sauber, die Menschen sind sehr höflich und die Stadt gefällt mir sehr gut. Osaka ist eine andere Welt. Mit Luxemburg hat das wenig zu tun.“ Sheila ergänzt: „Auch wenn mal etwas schiefläuft, sind die Leute sehr nett.“ Eine Sache gefällt ihr besonders gut: „Die Menschen zeigen nie mit dem Finger auf etwas. Sie benutzen die ganze Hand. Das sieht viel schöner aus.“



„Die Stadt ist riesengroß, aber der öffentliche Verkehr funktioniert ohne Probleme. Wir kommen sehr schnell von A nach B. Der größte Unterschied ist das Essen. Das ist schon sehr anders als bei uns zu Hause“, schwärmt Yannick. Die Zeit in Japan nutzen die beiden, um die japanische Küche kennenzulernen: Onigiri, Ramen, Sushi, Tanghulu-Erdbeeren mit Zuckerguss, Takoyaki-Bällchen, Käsebrötchen mit sehr viel Käse und Kimchi. „Hier bekommen wir in den Restaurants überall Stäbchen zum Essen“, erklärt Yannick. „Aber man gewöhnt sich daran“, fügt er schmunzelnd hinzu. „Wir haben auch schon ein paar Wörter auf Japanisch gelernt, selbst wenn alle hier sehr gut Englisch sprechen.“
Ein paar Worte Japanisch
Guten Tag: Konnichiwa こんにちは
Guten Abend: Konbanwa こんばんは
Danke: Arigatou ありがとう (höflich: Arigatou gozaimasuありがとうございます)
Bitte: Dōzo (im Sinne von „bitte sehr“ oder „hier, bitte“) どうぞ
Entschuldigung: Sumimasen すみません
Diese und andere Spezialitäten können die Gäste in Osaka probieren:

- „Gromperekichelcher“ mit Apfelmus
- Brioche mit „Feierstengszalot“
- „Corn dog“ auf japanische und luxemburgische Art
- Matcha-Kuchen
- Macarons
- Baumkuchen
Mehr zur Weltausstellung erfährst du in diesem Artikel.