Wespen: lästig aber ganz schön nützlich

21. Juli 2022

Wespen haben leider einen schlechten Ruf: Kaum hast du dich hingesetzt, um genüsslich an deinem Eis zu schlecken oder in deine lecker gegrillte Bratwurst zu beißen, schon schwirren die gelb gestreiften Plagegeister um dich herum und machen sich an deine Leckereien.

Eines darfst du jetzt nicht machen: hektisch um dich schlagen. Denn Wespen mögen es überhaupt nicht, sich bedroht oder eingeengt zu fühlen. Sie wehren sich dann und stechen zu. Und das mehrmals! Denn anders als Bienen können Wespen ihren schmerzvollen Stachel mehr als einmal zum Einsatz bringen.

Unbeliebt: Wespen haben leider einen schlechten Ruf – allerdings zu Unrecht. (Foto: pixabay / jodeng)

Ein ziemlich nützliches Insekt

Auf der Erde gibt es rund 550 verschiedene Arten von Wespen. Aber nur zwei davon verdankt die ganze Gattung ihren schlechten Ruf. Wespen gelten als gefährlich. Dabei bekommst du die meisten Wespenarten nie zu Gesicht, da sich die Mehrheit unauffällig und nicht aufdringlich verhält. Viele Wespen sind außerdem Einsiedler. Sie bilden also keine Völker.

Es ist dir bestimmt bereits aufgefallen, dass Wespen nur während bestimmter Monate lästig sind. Besonders im Juli und August werden wir von der Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris) und der Deutschen Wespe (Vespula germanica) heimgesucht. Ab Frühling und bis ungefähr zu den Sommerferien ernährt sich die Wespe hauptsächlich von Eiweiß, um ihren Nachwuchs zu versorgen. In dieser Zeit stehen Insekten wie Stechmücken oder Bremsen, aber auch andere Krabbler wie Raupen, Blattläuse oder Spinnen auf ihrem Speiseplan.

Wespen tragen dazu bei, dass es von diesen Insekten nicht zu viele gibt. Sie sind also willkommene Schädlingsbekämpfer. Im Frühjahr wirst du neben Bienen auch Wespen sehen, die sich vom Blütennektar ernähren. Sie spielen deshalb auch eine wichtige Rolle bei der Bestäubung. Erst später, wenn der Nachwuchs bis versorgt ist, kümmern sich Wespen um das eigene Überleben und machen sich vermehrt über unsere Getränke und Teller her.

Lästig: Im Sommer belagern Wespen unsere Grillteller. (Foto: shutterstock / LuYago)

Wusstest du…

dass die Wespenkönigin als einzige den Winter überlebt? Im Frühjahr beginnt sie ganz alleine mit dem Nestbau und legt die ersten Eier in die Zellen.“

Wie du dich verhalten sollst

Vielen Menschen wird es ganz mulmig im Bauch oder sie geraten sogar regelrecht in Panik, wenn Wespen oder Bienen um sie herumschwirren. Das muss aber nicht sein. Die Insekten haben es gar nicht auf uns abgesehen, sondern sind meistens an unserer Nahrung interessiert. Es gibt einige einfache Tipps und Tricks, wie man einen Stich vermeiden kann.

  • Auf keinen Fall wild mit den Händen herumfuchteln
  • Essen und Getränke abdecken
  • Vor dem Trinken einen Blick ins Glas oder die Flasche werfen
  • Nicht auf die Wespe pusten! Das Kohlenstoffdioxid, das Menschen beim Ausatmen ausstoßen, wirkt auf die Wespen wie ein Alarmsignal und löst Panik aus
  • Nicht barfuß über die Wiese laufen
  • Nach dem Essen den Mund abwischen und die Hände waschen
  • Fallobst aufheben und entsorgen
  • Fliegengitter anbringen
  • Nester niemals selbst entfernen! Bei Fragen kannst du die Wespenhotline von natur&ëmwelt anrufen: 29 04 04 – 344

Gewusst wie: Wespen fernhalten

Ekelhaft, grausam: Wespenfallen führen zu einem qualvollen Tod.
(Foto: shutterstock / GeorgeVieiraSilva)

Gerne werden selbstgebaute oder im Handel erhältliche Fallen als das ultimative Gegenmittel für Wespen gepriesen. Dabei ertrinken die Tiere qualvoll in der Flüssigkeit (oft eine Mischung aus Bier und Obstsaft). Kein schönes Ende für ein solch schönes und nützliches Tier!

Es gibt aber einige einfache Tipps und Tricks, wie du dir die Plagegeister vom Hals schaffen kann. Bei einigen Tricks lässt du dir besser von einem Erwachsenen helfen.

  • Eine kleine Dusche gefällig? Mit einer Sprühflasche die Wespen leicht besprühen und so den Eindruck erwecken, dass es regnet. Prompt ziehen sich die Tiere in ihr Nest zurück.
  • Räucherstäbchen oder gemahlenen Kaffee verbrennen: Wespen mögen keinen Rauch und machen einen großen Bogen um ihn.
  • Auf bunte Kleidung verzichten: Wespen und andere fliegende Insekten halten dich sonst vielleicht für eine Blume.
  • Duftnelken in eine halbe Zitrone stecken: Wespen mögen den Geruch von beiden nicht und schwirren regelrecht ab.

Autsch! Was hilft bei einem Wespenstich?

Nicht vergessen: Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Falls du trotzdem Opfer einer fiesen Pieksattacke geworden bist, helfen folgende Mittel:

  • die Einstichstelle am besten mit Eis oder einem kalten Waschlappen abkühlen
  • eine aufgeschnittene Zwiebel auf die Stelle drücken, um die Entzündung zu hemmen
  • ein Gel gegen Insektenstiche auftragen (gibt es in der Apotheke)

Wespe ≠ Biene

Wespen und Bienen sind nicht für jeden leicht zu unterscheiden und dass es nicht nur DIE Wespe gibt, sondern verschiedene Arten, dürfte den Wenigsten bekannt sein. Aus diesem Grund hat die Vereinigung natur&ëmwelt diesen Flyer ausgearbeitet. Du kannst mit der Maus oder dem Finger über die Bilder wischen und sie anklicken oder anstupsen, um sie zu vergrößern.

natur&ëmwelt hat darüber hinaus ein umfangreiches Dossier über Wespen zusammengestellt.

Hier kannst du alles über dieses interessante Insekt nachlesen

Mit natur&ëmwelt auf Wespen-Tour

Am 23. Juli veranstaltet die beliebte Vereinigung eine Entdeckungstour zu unterschiedlichen Wespenarten und ihren Nestern im Siedlungsraum. Der Ausflug findet zu Fuß und mit dem Auto statt – abhängig von den bekannten und erreichbaren Neststandorten. Wespenberater von natur&ëmwelt geben Erklärungen zur Bestimmung und zum Zusammenleben mit Wespen.

Bushaltestelle : Dudelange, Hôtel de Ville
Veranstalter : natur&ëmwelt Sektioun Haard
Kontakt : Lea Bonblet
Webseite : www.facebook.com/naturemwelthaard
Telefon: 29 04 04 313

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