Zeit schenken, um andere glücklich zu machen
19. Dezember 2022Wie man das tun kann, hat De Piwitsch bei der „Agence du Bénévolat“ nachgefragt.
Am 20. Dezember ist der Internationale Tag der Solidarität zwischen Menschen. Solidarität, das ist, wenn einer dem anderen hilft, ohne dafür etwas zu verlangen. Es gibt viele Art und Weisen, wie man das tun kann. Jede Aktion zählt! Das sagt auch die Direktorin der „Agence du Bénévolat“, Anne Hoffmann, im Interview mit dem Piwitsch. Die „Agence du Bénévolat“ ist eine Stelle, die es seit 20 Jahren gibt. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Menschen dazu zu bringen, sich für andere einzusetzen, also „bénévole“ zu sein. „Bénévole“ ist jemand, der freiwillig etwas von seiner Zeit und seiner Arbeit abgibt, um sich für eine Sache einzusetzen, die dieser Person am Herzen liegt.
Frau Hoffmann, weshalb soll man eigentlich anderen Leuten helfen? Es gibt doch viele Verwaltungen, bei denen sie Hilfe bekommen!
Es stimmt schon, dass es staatliche Stellen gibt, die Menschen in Schwierigkeiten helfen. Aber der Staat kann nicht alles! Die meisten Sportvereine würden zum Beispiel nicht ohne Menschen auskommen, die freiwillig mit anpacken, damit Trainings und Spiele stattfinden können.
Wenn es keine Vereine gäbe, die Spenden sammeln, dann hätten viele Organisationen in der ganzen Welt nicht genügend Geld, um Menschen zu helfen, die etwa nicht genug zu essen, kein Haus oder nichts zum Anziehen haben. Auch Organisationen, die Tieren helfen oder die Natur schützen hätten nicht genug Geld.
Bekomme ich denn auch Geld für meine Zeit und Arbeit als „Bénévole“?
Ein „Bénévole“ schenkt seine Zeit und sein Talent – das heißt die Person hilft mit dem, was sie am besten kann – ohne Geld zu erwarten. Es gibt nämlich auch andere Belohnungen! Zum Beispiel wenn man dafür Dank erhält, wenn man andere Personen glücklich gemacht hat. Oder wenn man feststellt, dass man tatsächlich Tieren geholfen und ein Stück Natur vor der Zerstörung gerettet hat.
Das macht einen selbst doch auch glücklich und stolz! Durch das „Bénévolat“ lernt man nicht nur viele Leute kennen, sondern man lernt auch Dinge, die man noch nicht kann. Das ist später auch bei der Suche nach einem Beruf viel wert. Denn die Arbeitgeber schätzen, wenn sich jemand freiwillig engagiert und bereit ist, dazu zu lernen.
Wie kann ein Kind „bénévole“ arbeiten?
Es gibt viele Wege. Während der Covid19-Pandemie haben zum Beispiel Pfadfindergruppen Einkäufe getätigt für Menschen, die nicht aus ihrem Haus raus konnten, da sie das Virus nicht erwischen durften. Regelmäßig gibt es in den Gemeinden Aktionen, um den Müll in den Wäldern und Wiesen aufzusammeln. Es gibt auch Vereine, die zum Beispiel Kuchen backen und verkaufen und den Erlös dann für eine gute Sache spenden. Aber man muss nicht in einem Verein sein, um „Bénévole“ zu sein.
Man kann auch einfach selbst den Müll aufsammeln, Kuchen backen, verkaufen und spenden oder irgendwie schauen, jemanden glücklich zu machen. Wir von der „Agence du Bénévolat“ möchten dabei helfen, dass mehr Menschen an ehrenamtlichen Aktionen teilnehmen – ehrenamtlich ist ein anderes Wort für „bénévole“.
Deshalb müssen die interessierten Personen natürlich zuerst einmal wissen, welche Aktionen es gibt. Diese Informationen finden sie auf unserer Internetseite. Eines unserer Ziele ist es, es auch Familien zu erleichtern, an ehrenamtlichen Tätigkeiten teilzunehmen. Jede Aktion zählt!
Die „Agence du Bénévolat“
Die „Agence du Bénévolat“ wurde vor 20 Jahren gegründet und ist ein Verein, in dem viele andere Vereine Mitglieder sind. Sie besteht, um ihre Mitglieder zu beraten und zu informieren, wie man die freiwillige Arbeit am besten organisiert. Vor allem aber ist sie eine Plattform, die Vereine und Menschen, die helfen wollen, zusammenführt. Derzeit hat sie gemeinsam mit dem Familienministerium die Kampagne „Schenk deine Zeit“ gestartet, durch die sie mehr Menschen zum „Bénévolat“ animieren möchte.
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