Zu Besuch bei Wasserschweinen und Nasenbären 

17. März 2023

Im Märchenpark in Bettemburg ist derzeit viel los! Denn der einzige Tierpark in Luxemburg bereitet sich auf die Wiedereröffnung vor. Sie ist für den 25. März, also nächsten Samstag geplant.

De Piwitsch hat sich im „Parc Merveilleux“ mit Florent Martin getroffen. Er gehört seit ungefähr zwei Jahren zum Tierpfleger-Team. Das hat alle Hände voll zu tun, denn im Märchenpark gibt es fast 2.000 Tiere von 250 verschiedenen Arten. Sie fressen nicht alle das Gleiche! Die Pinguine brauchen Fisch. Die Guanakos – sie gehören zur Familie der Lamas – brauchen Heu und Gemüse. Die Lemuren – das sind kleine Affen – bekommen Gemüse, Obst und besondere Affennahrung. Auch Vögel, Schlangen, Fische und Eidechsen benötigen besondere Nahrung. 

Schlangen, wie diese Königspython, müssen nicht jeden Tag fressen. Foto: SCRIPT

Manche Tiere müssen dreimal am Tag fressen, andere nur alle paar Tage oder sogar nur alle paar Wochen. Es gibt auch Tiere, die an einer Krankheit leiden und deshalb Medikamente bekommen.

Nachdem du das gelesen hast, kannst du dir sicher vorstellen, dass es ganz schön kompliziert ist, die Menüs für die verschiedenen Tiere zu planen. Zusammengestellt wird das Essen in einer besonderen Küche. 

In der Tierküche wird das Essen für die Tiere vorbereitet.
So sehen die Menüs für die Lemuren aus.

De Piwitsch war gerade im „Parc Merveilleux“, als die große Fütterung von 11 Uhr vorbereitet wurde. Der Tag der Tierpfleger beginnt aber schon viel früher, um 8:30 Uhr 30. Es geht los mit einem Kontrollgang. Bei allen Tieren wird überprüft, ob sie die Nacht gut verbracht haben, ob keines krank ist oder ein anderes Problem in der Nacht aufgetaucht ist. Beim Kontrollgang werden die Tiere alle gezählt. Fehlt eins, sucht das Team sofort nach ihm. 

Manche Tiere sind winzig, wie dieser Pfeilgiftfrosch. Die Tierpfleger müssen manchmal sehr genau hinschauen, um die Tiere zu zählen und zu sehen, wie es ihnen geht. Foto: SCRIPT

Denn außerhalb ihres Geheges ist es gefährlich für die Tiere. Sie können von anderen Tieren angegriffen oder von einem Fahrzeug überfahren werden oder das Essen, das sie benötigen, nicht finden. 

Viele Tiere machen viel Mist, und so gehört es zur Aufgabe des Tierpflegerteams im „Parc Merveilleux“, die Gehege sauber und sicher zu halten. Manchmal geht etwas in den Gehegen kaputt und muss schnellstens repariert werden, damit sich kein Tier verletzt. So ist das Team des Märchenparks besonders morgens ständig am Putzen und Flicken. 

An den Tagen, an denen der Park geöffnet ist, kommen die ersten Gäste schon um 9:30. Wenn viele Menschen kommen, ist es oft schwierig, Putz- und Reparaturarbeiten zu erledigen. 

Abends schließt der Park um 19 Uhr. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dann bereits nach Hause gegangen. Aber es ist immer jemand da, der Spätdienst hat und für die Tiere sorgt. Diese Person bringt beispielsweise Tiere, die sich frei in Teilen des Parks bewegen, wieder in ihre Häuser. Dazu zählen Enten, Flamingos und Pfaue. 

Pfaue laufen frei im Park herum. Foto: SCRIPT

Nach einem letzten Kontrollgang gehen der Park und seine Einwohnerinnen und Einwohner dann schlafen. Bis zum nächsten Tag! Die Tiere im „Parc Merveilleux“ müssen jeden Tag im Jahr betreut werden.

Tierpfleger Florent im Haus der Lemuren. Video: SCRIPT

Tierpfleger Florent macht das sehr gerne und spricht dabei immer ein wenig mit den Tieren. Ein Lieblingstier im Park hat er nicht, er mag sie alle. 

Der Park mit dem Riesen

Der Parc Merveilleux“ in Bettemburg ist der einzige Tierpark Luxemburgs. Er wurde 1956 gegründet, also vor 67 Jahren. Der Park heißt auch „Märchenpark“, weil hier seit der Gründung kleine Häuser stehen, in denen mit Puppen Märchen nachgespielt werden. Eine der bekanntesten Figuren ist der schlafende Riese. Auf ihm kannst du schön rumturnen! Im „Parc Merveilleux“ leben fast 2.000 Tiere. Sie gehören zu 250 verschiedenen Tierarten und kommen aus allen fünf Kontinenten: Europa, Afrika, Asien, Amerika und Australien.  

Der schlafende Riese ist das Wahrzeichen des „Parc Merveilleux“. Foto: SCRIPT

Ein Schwein, das kein Schwein ist

Wasserschweine sind eigentlich keine Schweine. Das gilt auch für Meerschweinchen, zu deren Tierfamilie sie gehören. Wasserschweine sind Nagetiere. Sie sind sogar die größten Nagetiere der Welt! Die Tiere, die auch Capybaras genannt werden, können 130 Zentimeter lang, bis zu 60 Zentimeter hoch und über 75 Kilo schwer werden. Also etwa so wie große Hunde.

Lecker! Obst mögen Capybaras sehr gerne. Foto: SCRIPT

Wasserschweine sind Vegetarier, sie fressen nur Gräser und Körner. Capybaras kommen in freier Wildbahn nur in Südamerika vor, wo sie in wasserreichen Gebieten leben. Daher kommt wohl die Bezeichnung „Wasserschweine“. Schwimmen können sie ganz toll, weil sie Schwimmhäute zwischen den Zehen haben. Im Video kannst du beobachten, wie Capybaras gefüttert werden. Wenn du gut hinhörst, hörst du wie die Wasserschweine „sprechen“. Das klingt wie das Schnurren einer Katze. Aber so kommunizieren sie untereinander.

Video: SCRIPT

Achtung, Bären in den Bäumen!

Sicher kennst du den Waschbären, der aussieht wie ein maskierter Räuber mit seinem schwarzen Fell rund um die Augen. Aber kennst du auch den Nasenbären? Die beiden Tiere sind eng verwandt. Wenn du einem Nasenbären begegnest, erkennst du sofort, wie er zu seinem Namen kam: von seiner spitzen Nase, mit der er in alle Himmelsrichtungen schnuppern kann.  

Mit seinen langen Krallen kann er super klettern und nach Nahrung graben. Sein langer Schwanz hilft ihm, beim Klettern das Gleichgewicht zu halten. Ein Nasenbär kann bis zu 60 Zentimeter lang und bis zu zwölf Kilo schwer werden.

Video: SCRIPT

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